Nach unserem Start in Singapur, den Etappen in Melbourne, am Uluru und in Sydney ging es auf einen kleinen Roadtrip. Ich habe noch ein paar Etappen aus unserem Australienreisebericht offen und deshalb nehme ich euch heute mit auf unsere 9 Tage im Camper – von Sydney bis hoch nach Bundaberg… und wieder ein Stückchen zurück nach Brisbane wo unsere Reise dann auch geendet ist. Wir sind bis hoch nach Bundaberg um von dort aus eine Tour auf die Lady Musgrave Island (am südlichen Ende des Great Barrier Reefs) zu machen aber das ist tatsächlich einen eigenen Bericht wert und kommt im nächsten Teil. Hier möchte ich euch über unsere Highlights der Tour im Motorhome erzählen.
Unser 8m langes Wohnmobil hatten wir bereits lange vorab bei „let’s go camper“ gebucht und auch die Campingplätze haben wir im Voraus reserviert. So hatten wir die Sicherheit einen Stellplatz mit Strom und Wasseranschluss zu bekommen und da wo es möglich war auch den Blick aus der ersten Reihe auf das Meer zu haben. Natürlich kann man auch auf gut Glück die Küste entlangreisen aber als wir Anfang November unterwegs waren sind viele Campingplätze am frühen Nachmittag auch wirklich schon ausgebucht gewesen.
Das war unser Camper – 8m lang, der Fahrer sitzt entsprechend dem Linksverkehr auf der rechten Seite. Aber keine Sorge – die Straßen sind breit und die Australier aus meiner Sicht sehr entspannte Fahrer. Aber mehr dazu später. Als wir unseren Camper bezogen haben wurden zuerst die Koffer ausgepackt und im Stauraum unter dem Bett verpackt. Es gab jede Menge Schränke, Fächer und Ablageboxen – ein Traum.
Die Dusche haben wir tatsächlich nicht gebraucht weil alle Campingplätze 1a waren aber wir wollten einfach für den Fall der Fälle die Option haben im Wohnmobil zu duschen.
Die Küche hatte einen Gasherd und Ofen, jede Menge Stauraum für Lebensmittel, war mit ausreichend Geschirr bestückt und einen Kühlschrank mit Tiefkühlfach gab es natürlich auch. Mit bezogenen Betten und dem eingerichteten Reiseplatz für das Kind mit Malsachen und Schnickschnack war es dann auch ruckzuck gemütlich.
Auf der Strecke gab es immer wieder die klassische Kombination aus Supermarkt (oft Cole’s), Liquor Store und Apotheke mit riesengroßen Parkplätzen auf denen man ohne schlechtes Gewissen 3 Plätze quer mit dem Camper nutzen konnte. Wichtig ist nur, dass man auf dem Parkplatz nicht unter die Sonnenschutzdächer fährt. Das wäre mit dem Camper fatal. Auf jeden Fall war es super unkompliziert den Kühlschrank gut befüllt zu halten. Lebensmittel sind allerdings deutlich teurer als in Deutschland. Insbesondere Milchprodukte, Butter und Fleisch.
Wir haben in den 9 Tagen nie das Bett umgebaut, das Wohnmobil von „Parken“ zu „Reisefertig“ umzubauen ging mit wenigen Handgriffen.
Nelson’s BAy & der One Mile Beach
Auf geht es zu unserer ersten Station – von Sydney aus ging es zu Nelson’s Bay und dem One Mile Beach. Der erste Sonnenuntergang ist schon mal der Wahnsinn…
Das Wetter hätte zwar etwas besser sein dürfen aber auf dem Campingplatz gab es gerade für Familien jede Menge zu entdecken, von Hopseflächen über den sprechenden Kakadu.
Pünktlich zur Abreise klart das Wetter auf…
… wir machen uns auf zum nahegelegenen Aussichtspunkt Tomaree Mountain. Hier sollte man festeres Schuhwerk wählen aber der Ausblick über beide Buchten ist den kleinen Aufstieg definitiv wert.
Von hier aus geht es weiter zu den Sanddunes Anna Bay – wir wollen Rodeln!
Am Startpunkt gibt es zahlreiche Anbieter mit ähnlichem Programm, wir machen eine Strandtour mit anschließender Fahrt in die Dünen. Es gibt aber auch Touren wo man in mehreren Jeeps den Strand entlangheizt oder zu Pferd unterwegs ist.
In den Dünen angekommen wird erklärt wo man rodeln darf und wo nicht und dann darf jeder sein Bord die Düne hochschleppen (das ist ganz schön hoch)… um anschließend runterzurauschen! Das macht extrem viel Spaß!
Horseshoe Bay
Wir erreichen die Horseshoe Bay erst am Abend aber der Check In über die Schlüsselbox funktioniert gut. Nur das WLAN funktioniert hier gerade nicht stabil, das war etwas traurig. Aber alles halb so wild, wir gehen zum Abendessen in eins der benachbarten Restaurants und fallen dann auch zeitig ins Bett. Am nächsten Tag geht die Reise schon weiter…
… zum Dolphin Marine Conservation Park in Coffs Harbour.
Hier werden verletzte oder kranke Schildkröten aufgepäppelt, man darf Delfine füttern und streicheln, sieht Pinguine und kann kleine Kunstwerke von den Tieren kaufen. Die Guides erklären jede Menge zu den Schildkröten, ihren Markierungen und wer wann wieder zurück ins Meer darf.
Der Vorteil am Camper ist, dass wir direkt zum Auto zurückgehen, uns schnell ein Sandwich machen und dann nur ein kurzes Stück weiter zum Park Beach fahren wo wir mit den Füßen ins Wasser gehen und den Strand genießen bevor es weiter geht.
Nächster Halt – Byron Bay!
Byron Bay
Unser Stellplatz in Byron Bay war vermutlich der Schönste auf der ganzen Tour. Wir konnten aus dem Bett raus auf die Wellen gucken, unser Platz war direkt am Wasser, wir hatten eine tolle Terrasse mit einer super gemütlichen Ecke zum draußen sitzen und überhaupt war einfach alles perfekt. Insgesamt waren wir drei Nächte hier. Aber Vorsicht – die Turkeys sind verfressene und furchtlose Räuber!
Zum Strand waren es nur wenige Schritte und das Wetter ist perfekt um endlich richtig baden zu gehen. Auch in den Ort ist es nicht weit.
Es war warm und wir konnten ewig draußen sitzen und die Sterne anschauen. Natürlich war auch das Southern Cross zu sehen.
Wer mit Kind reist wird sich jetzt fragen wie es im Wohnmobil mit der Wäsche läuft – ich kann nur empfehlen vor Ort Flüssigwaschmittel zu kaufen, Münzen für die Waschmaschine bekommt man vor Ort gewechselt.
Man kann gemütlich vor Ort grillen, dazu gab es einen frischen Salat…
… oder in eins der zahlreichen Restaurants mit Pizza & Livemusik gehen….
… oder am Abend ein paar leckere Cocktails…
… oder ein tolles Menü genießen.
Natürlich gibt es jede Menge Shops um Shirts und Schnickschnack zu kaufen, die Hippie Atmosphäre zu genießen, jede Menge Fancy Food zu probieren und etwas abzuschalten. Es lohnt sich aber auch einen Ausflug zum Cape Byron Lighthouse zu machen und NICHT mit dem Auto hochzufahren sondern den Weg zu Fuß zurückzulegen. Es gibt so viele tolle Aussichtspunkte, das sollte man nicht verpassen.
Außerdem kommt man am östlichsten Punkt des australischen Festlands vorbei!
Oben angekommen gibt es ein kleines Café und einen Souvenirshop…
… – und eine wunderbaren Ausblick auf die nächste Bucht und die großen Schatten die durch die Wellen gleiten.
Noosa
Von Byron Bay geht es für uns weiter zum Noosa River Holiday Park. Der Campingplatz ist direkt an einer kleinen Bucht gelegen in der man super baden gehen kann.
Nach Noosa rein ist es aber ein kleiner Spaziergang und wir sind auf dem Rückweg mit dem Uber gefahren weil es doch recht weit war.
In Noosa gibt es ebenfalls sehr viele super bewertete Restaurants, es empfiehlt sich aber vorher zu reservieren oder Geduld mitzubringen. Das lohnt sich aber.
Bargara (bei Bundaberg)
Last but not least geht es für uns nach Bargara in der Nähe von Bundaberg. Wir überlegen kurz eine Tour durch die berühmte Rumbrennerei zu machen, entscheiden uns dann aber doch lieber für einen Tag am Strand und einen Ausflug zum Mon Repos Turtle Centre.
Der Campingplatz ist definitiv der ruhigste, bei weitem nicht ausgebucht aber trotzdem sehr gemütlich und sauber. Auch hier können wir uns morgens mit Kaffee vom Coffee Truck versorgen und es gibt einen Spielplatz.
Der Strand ist super schön und auf dem Weg zum Schildkrötenstrand gibt es jede Menge zu entdecken.
Das Center selbst ist sehr schön gestaltet, man lernt eine Menge und darf bestimmte Abschnitte des Strands zu den Zeiten besuchen in denen man die Schildkröten nicht stört. Außerhalb dieser Zeiten ist der Strand gesperrt.
Wir machen uns auf den Rückweg denn am letzten Tag haben wir noch den großen Ausflug zur Lady Musgrave Island auf dem Plan – der Grund warum wir uns für diesen Ort entschieden haben denn von hier startet das Boot am nächsten Morgen. Aber dafür gibt es einen extra Reisebericht.
Wer früh aufsteht kann auf dem Campingplatz mit etwas Glück Kängurus antreffen.
Ich hatte euch ja zu Beginn versprochen mehr zu erzählen warum die Australier entspanne Fahrer sind. Sagen wir es so – vor uns war die Straße leer, hinter uns nicht… und trotzdem waren alle total entspannt.
Nach diesem letzten Stop geht es für uns zurück nach Brisbane. Hier geben wir unser liebgewonnenes Motorhome nach 9 tollen Tagen wieder ab. 9 Tage im Camper – Australien ist der perfekte Ort um es wirklich zu genießen!
Schreibe einen Kommentar