Rezension – Küchenseele * von Valerie Hammacher ist ein ganz wunderbares neues Kochbuch aus dem Ars Vivendi Verlag** und ist vor knapp 2 Wochen bei mir eingezogen. Wie ihr gleich sehen werdet habe ich seitdem schon fleißig daraus gekocht und mich kreuz und quer durch die tollen Rezepte probiert. Tatsächlich wollte ich euch das Buch schon vor 2-3 Tagen vorstellen aber beim Blättern habe ich angefangen weitere Post-it’s zu kleben und schon war die Zeit zum Bloggen verstrichen. Ich hoffe ihr seht mir einen Punkt nach – der Untertitel des Buchs ist „von der Geborgenheit des Kochens“ und diese Stimmung wird euch von den Bildern im Buch auch 1:1 vermittelt. Überwiegend dark and moody strahlen sie einfach eine kuschelige Gemütlichkeit aus und machen aus tollen Rezepten perfektes Soulfood. Nun habe ich für diese Sorte Fotos leider absolut kein Talent und deshalb sieht bei mir alles gewohnt hell aus – ich hoffe ihr seht mir das nach. Lecker ist das Essen so oder so!
Zu den harten Fakten:
- Herausgeber : ars vivendi; 1. Edition (29. Juli 2021)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 231 Seiten
- ISBN-10 : 3747203272
- ISBN-13 : 978-3747203279
- Abmessungen : 20.9 x 2.7 x 26.2 cm
Es gibt wenige Kochbücher die sich so charmant von Anfang bis Ende lesen – mit kleinen Geschichten, emotional aber nicht überladen und vielen Stellen an denen man sich selbst wiedererkennt.
Vorspeisen
Die Rezepte aus dem Kapitel Vorspeisen sind wunderbar vielseitig und die meisten davon auch noch gut vorzubereiten. Es gibt Avocado mit Apfel und Parmaschinken im Servierring angerichtet, Löffel mit Brokkolipesto und Jakobsmuscheln, eine kalte Tomaten-Mozzarella-Lasagne oder für die gesellige Wärme eine Karottensuppe mit Minze und Kokosflocken. Was mir gefällt ist, dass die Rezepte nicht zu kompliziert sind aber trotzdem etwas hermachen. Eben eine wunderbare Einleitung in ein tolles Menü.
Für Zwischendurch
Ich bin ja eigentlich nicht so der Typ für Zwischenmahlzeiten, aber die Rezepte in diesem Kapitel sind auch ideal als kleiner Mittagssnack geeignet. Mann und Kind haben einen großen Post-it an den Käse im Strudelteig geklebt, ich plane die Grissini schon fest für die nächste Charcuterieplatte ein, aber auch Focaccia, Pizza oder Quiche klingen sehr lecker. Die Blätterteigschnitte mit Rucola und Parmaschinken ist dabei so unkompliziert, dass sie das erste Rezept war das ich aus diesem Buch getestet habe. Und was soll ich sagen – sie wurde bis auf den letzten Krümel verputzt!
Salate
Ich liebe Salate – und so steht der Vogerlsalat mit Äpfeln und Pinienkernen schon genau so vorgemerkt wie der Brokkolisalat mit Granatapfel. Den weißen Spargel mit französischer Vinaigrette und den sommerlichen Kartoffelsalat hebe ich mir wohl für das nächste Jahr auf – aber den Risoni-Salat mit Kräutern und Mozzarella kann ich euch schon jetzt wärmstens ans Herz legen. Besonders schön ist, dass man ihn schon am Vortag zubereiten kann und er lässt sich perfekt mit ins Büro oder auf kleinere Reisen nehmen.
Gemüse
in diesem Kapitel ist das Gemüse weder der Hauptdarsteller noch einfach nur die Beilage. Es geht also nicht wirklich um vegetarische Rezepte würde ich sagen. So richtig kann ich es auch nicht einordnen, aber das macht nichts. Es gibt geschmorte Kirschtomaten oder Ofenkartoffeln, Ratatouille aus dem Ofen und Lauchgemüse mit Karotten und Zitronen. Das Lauchgemüse macht sich übrigens ganz prima zu Boulettchen, aber mehr dazu (Foto) später, versprochen! Die Pilz-Fritatta mit Kräutern und Ricotta macht sich auf jeden Fall ganz prima als Familienfrühstück.
Pasta und Risotto
Wie wäre es mal mit weißer Bolognese, Spaghetti mit Tomaten, Speck und Hähnchen, hausgemachtem Pastateig (den man dann auch gleich für die hausgemachten Zitronenravioli nutzen könnt oder Muschelnudeln mit Ricotta? Während hier noch 2-3 Post-it’s kleben kann ich meine Männer leider nur schwer für Risotto begeistern. Sonst würde mich das Basilikumrisotto mit Champignons schon sehr anlachen.
Fisch
Das Fisch Kapitel ist recht dünn – die Jakobsmuscheln mit Orangen-Limetten-Sauce hätte man auch bei den Vorspeisen unterbringen können aber der Miso-Kabeljau mit Spinat oder die gebratenen Riesengarnelen mit Tomaten klingen schon sehr lecker.
Fleisch
Im Kapitel Fleisch hat sich Valerie Hammacher voll und ganz ausgelebt. Neben Klassikern wie Rouladen, Boeuf Bourguignon, Rinderragout mit Tomate oder Stroganoff findet man hier auch ganz neue Kreationen wie Hähnchengeschnetzeltes mit Äpfeln, Kalbsfilet mit Paprika und Speck oder dieses ausgesprochen leckere Hähnchenfilet das im Original mit Spinat und Käse überbacken wurde – ich hoffe ihr seht es mir nach, dass ich aufgrund der reichlichen Ernte im Garten auf Mangold ausgewichen bin. Vom Fleisch sieht man hier in der Auflaufform leider nicht viel, auf dem Teller fotografiert sah es bei mir aber auch nicht glücklicher aus… habe ich schon erwähnt, dass es lecker war? 😉
Die Zitronenschnitzel wurden hier genauso gewünscht wie die Butterschnitzel (Kalbsboulettchen) und so ist meine to-do Liste noch lange nicht abgearbeitet.
Ihr erinnert euch an das Versprechen zum Lauchgemüse? Hier ist es. Meine Butterschnitzel sind nicht ganz so formvollendet wie die im Buch, aber lecker waren sie trotzdem.
Nachspeisen
Ich bin ja nicht die große Dessertfee, aber bei Meringue mit Schokoladensauce, Kaffeeparfait mit Mandelkrokant, einem cremigen Brombeer-Dessert oder Eiscreme könnte ich schon schwach werden. Okay, bei Eiscreme in 3 Variationen bin ich schwach geworden und so haben der kleine Mann und ich das Schokoladeneis gezaubert. Mein erstes Eis in dem auch das Eiweiß verwendet wurde und erfreulicherweise musste es nicht „gekocht“ werden. Extrem lecker und super cremig!
Kuchen und Kekse
Und wer jetzt noch keinen Zuckerschock hat darf sich gerne im letzten Kapitel noch mit Zitronen-Tarte, Cookies mit Schokostückchen, Apfeltarte mit Marzipan oder einem klassischen Hefezopf austoben. Es gibt wirklich kaum einen Anlass zu dem dieses Buch kein Rezept parat hat.
Ein Dank zum Abschied, gefolgt vom Rezeptregister und schon ist man auch schon durch mit diesem stimmungsvollen, unkomplizierten, butterlastigen und sahnegetränkten Buch. Ja, das meine ich ernst – so viel Sahne, Ricotta und Butter wie in den letzten 2 Wochen verarbeite ich sonst vermutlich in einem halben Jahr. Aber das Ergebnis schmeckt! Dafür sind die Zutaten allesamt leicht zu bekommen, vieles hat man ohnehin schon im Kühlschrank oder Vorratsschrank und die Rezepte sind übersichtlich, gut verständlich und kommen ohne unnötigen Schnickschnack aus.
Ich hoffe ich konnte euch mit meiner Rezension – Küchenseele einen guten Einblick in dieses Soulfood Kochbuch geben. Mich hat das Buch auf jeden Fall rundum überzeugt und ich werde ganz sicher noch viele der schönen Rezepte ausprobieren.
** Das Buch “Küchenseele” wurde mir freundlicherweise vom ars vivendi Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Rezension zum Buch und zu den Rezepten ist davon unabhängig und entspricht ausschließlich meiner persönlichen Meinung.
Schreibe einen Kommentar