Grüne Woche 2013
Gestern waren wir auf der Grünen Woche. Es ist bei mir jedes Jahr das Gleiche – ich freue mich wahnsinnig auf dieses Event! Als Dankeschön für unsere Weinbestellung aus dem letzten Jahr haben wir dieses Jahr von Bacchus zwei Rabattcoupons für den Eintritt bekommen. Da will man sich doch nicht beschweren. Der Plan war klar, wir wollten kurz nach 12 dort sein, unsere Runde durch alle Hallen drehen und am Ende (wie auch im letzten Jahr) bei Judy den Abend mit einem perfekten Wine-Tasting ausklingen lassen. Der Plan wurde auch exakt so umgesetzt! Meine Empfehlung als vorbereitende Maßnahme: zieht euch nicht so warm an, gebt eure Jacke an der Garderobe ab und nehmt eine große Handtasche mit. Ach ja… ein nicht zu vernachlässigender Punkt – nehmt genug Taschengeld mit!
Aber von vorne – um kurz nach 12 sind wir also an den Messehallen angekommen. An den Kassen waren ziemlich lange Schlangen, da aber ausreichend Kassen geöffnet waren mussten wir trotzdem nicht lange warten. Mit unseren Tickets ging es rein und direkt zur Garderobe. Unterschätzt das bloß nicht, es ist wirklich warm in den Hallen und doch recht voll – da wollt ihr eure Jacken nicht die ganze Zeit mit schleppen.
Bestens vorbereitet stürzen wir uns in die Menge. Die erste Halle in der wir sind widmet sich verschiedenen internationalen Weinen und Köstlichkeiten. Hier steuere ich wie jedes Jahr zuerst meinen favorisierten italienischen Feinkoststand G&M – Il Meglio del Italia an. Schinken, Salami und Käse, Balsamico und gute Öl – hier bekommt ihr einfach alles was das Herz begehrt. Ich will wieder den leckeren Pecorino. Somit sind 300g Käse meine erste Beute in diesem Jahr.
Weiter geht es – die nächste Halle widmet sich der deutschen Braukunst. Es gibt aber auch viele internationale Biere. Wir steuern direkt auf den Stand mit St.Louis Kirschbier zu. Kirschbier an sich ist schon lecker, aber St.Louis setzt dem Ganzen noch ein kleines Krönchen auf.
Mit dieser beschwingenden Stärkung geht es zum Stand vom deutschen Brauer Bund e.v. – hier macht Bessere Hälfte jedes Jahr wieder sein Bier-Diplom. Dafür gibt’s sogar eine richtige Urkunde, mit allem drum und dran!
Jetzt sind wir eigentlich auf Nahrungssuche – auch wenn 7 Bier ja bekanntlich = 1 Schnitzel sind… feste Nahrung gibt es hier ja auch reichlich. Auf unserer Suche kommen wir aber noch durch Uzbekistan, wo wir spontan eine Flasche Rotwein testen und mitnehmen. Das Tasting war hier aber sehr… naja… ungewöhnlich. Leider hat der Händler weder Deutsch noch Englisch gesprochen. Dolmetscher wurde dann eine recht junge Frau die nett war, aber leider keine Ahnung vom Produkt hatte und irgendwie wurde uns dann ein ganz anderer Wein zum probieren angeboten als der den man uns verkaufen wollte. Wir mussten ein bissl drängen um den gewünschten Wein probieren zu können, haben ihn dann aber wie gesagt auch mitgenommen.
Auf nach Georgien – wo wir schon im letzten Jahr einen guten Rotwein geholt haben. Der Vorteil ist hier, dass auch einzelne Flaschen verkauft werden. Unsere Großbestellung heben wir uns schließlich für unseren Besuch bei Judy auf! Also auch dieses Jahr wieder – ein kleines Tasting, eine eindeutige Entscheidung. Beim Stand vom Weingut Badagoni wurden wir gut beraten, konnten verschiedene Weine probieren und haben uns für eine Flasche 2007er Saperavi entschieden (hier rechts im Bild, links der Wein aus Uzbekistan).
Wie jedes Jahr spazieren wir auch diesmal durch die Blumenhalle. Vorher haben wir aus aktuellem Anlass auch das restliche Gartenprogramm mitgemacht. Das Thema der Blumenhalle lässt sich auf den ersten Blick erkennen – Mode! Auch wenn es nirgendwo so voll ist wie in der Blumenhalle – man sollte sie nicht verpassen.
Auf unserem Weg nach Mecklenburg-Vorpommern kommen wir am Stand vom Pepper-King vorbei. Dort habe ich mich im letzten Jahr bis zur schärfsten Sauce durch das Sortiment genascht. Die hat 750.000 Scoville (danach geht es mit Extrakten weiter) und ist mit zahlreichen Warnhinweisen versehen. Da ich damit nur für mich kochen darf ist die Flasche aber noch mehr als halb-voll und ich nehme diesmal keine Neue mit.
Mecklenburg-Vorpommern, endlich gibt es wieder Futter-Stände! Wir entscheiden uns spontan für eine Stulle mit Apfelschmalz. es tut mir so leid – ich hatte schon rein gebissen als ich an das Foto gedacht habe… aber wenigstens hab ich dran gedacht. Wenn ihr also am Stand der Bäckerei Reichau vorbei kommt – ich kann die Schmalzstulle wärmstens empfehlen.
Im Landwirtschaftsbereich gibt es einiges zu sehen – niedliche Kälbchen, Milchkühe und ausgewachsene Bullen.
Außerdem haben wir den perfekten Gartentraktor für Bessere Hälfte gefunden! Ok… wir müssen vielleicht die Auffahrt verlängern damit wir einen passenden Stellplatz haben, aber sonst ist der doch nett…
… aber vielleicht wird es auch eher etwas in dieser Größe…
Die Zeit verrennt – wir geben ein bissl Gas. Naja, wir nehmen uns vor ein bissl Gas zu geben und machen einen Zwischenstop beim Afrikaner. Dort gibt’s einen Krokodilspieß im Brötchen. Ich Schluse hab natürlich vergessen ein Foto zu machen, aber wenn ihr diesen Stand hier seht seid ihr richtig:
Zumindest das Bier habe ich dokumentiert – DjuDju ist einfach lecker, mein Favorit dabei – Mango.
Es geht weiter über den Osteuropäischen Bereich – wo wir geräuchertes Rentier probiert haben…
… und dann nach Russland. Dort gab es natürlich den Klassiker, Kaviar und Krim-Sekt.
Aber auch eine Überraschung – eine riesige Ausstellung wunderschöner Brote. Das wäre doch was für den aktuellen Bread-Baking Day!
Wir setzen unsere Reise fort – in den deutschen Hallen testen wir noch den einen oder anderen Wein, da man aber keine Einzelflaschen kaufen kann und wir uns unseren „richtigen Einkauf“ immer noch für unseren Besuch bei Judy aufheben geht es hier ohne Neuerwerbungen weiter.
Beim Stand von Werners Gourmet Tempel komme ich aber nicht drum herum eine Flasche Cranberry-Balsamico mitzunehmen. Der war einfach zu lecker.
Bei den Katzen und Hunden in der Haustierhalle war ich wieder so hin und weg, dass ich total vergessen habe Fotos zu machen, auch die vielen Ponys sind leider ohne Bild ausgegangen. Bei den Schweinchen habe ich dann wieder dran gedacht.
Auf dem Weg durch die Brandenburg-Halle haben wir uns mit einem Knoblauch-Gürkchen gestärkt…
ich habe mehrere Flyer für Straußenfarmen gesammelt und am Ende gab’s ein Kirschbier. Weil es doch einfach so lecker ist!
Von Brandenburg in die Niederlande – dem Partnerland der diesjährigen Grünen Woche…
… und von den Niederlanden nach Australien! Halle 18 ist ohnehin meine Lieblingshalle. Australien, Belgien und Südafrika (oder mit anderen Worten: das Ziel unserer Weinsuche!).
Hier gab es für Bessere Hälfte ein VB, für mich ein Ingwer-Bier. Darunter konnte ich mir erst nicht viel vorstellen, aber lecker war’s! Auf Nachfrage wurde mir dann auch die geheimnisvolle Ingwer-Zutat gezeigt. Eine Art konzentrierter Saft der erst verdünnt wird und dann in das Bier kommt. Ich konnte es natürlich nicht lassen ein Fläschchen davon zu kaufen.
Zur Stärkung gab es dann noch einen Känguru-Spieß. Ehrlich – Kängurus sind niedlich, aber wer so lecker ist hat einfach Pech…
Ein kurzer Umweg über die belgische Ecke – hier gibt es für Bessere Hälfte den heiß geliebten Schinken und für mich ein paar Pralinen.
Und wenn ihr diese Köche dort oben auf dem belgischen Pralinenstand seht – dann habt ihr es geschafft – denn in dieser Ecke sind auch Judy und ihr Südafrikanischer Wein. Natürlich erinnern wir uns an Judy, sie war schließlich unsere eine Weinberaterin, aber ihr werdet es nicht glauben – Judy erinnert sich auch an uns! Daran dass wir letztes Jahr am vorletzten Tag da waren und dann haut sie mich aus den Latschen: „Ich hab dich kochen sehen! Du hast gewonnen – bei der Küchenschlacht!“ Ich hatte bei unserem letzten Besuch angekündigt, dass ich (zwei Wochen später) zur Küchenschlacht antreten werde und sie hat es tatsächlich gesehen.
Jetzt geht es los – unser Highlight des Tages. Zuerst gibt es einen Sekt, dann sollen wir einen Weißwein testen. Wir sind überrascht – eigentlich sind wir ja die Rotweinfraktion, aber wir probieren und sind nicht abgeneigt. Der Groot Constantia Sauvignon Blanc könnte etwas für uns sein. Wir behalten ihn im Hinterkopf. Dann geht es mit Rotwein weiter. Unsere Favorisierten Weingüter sind Meerendal und Groot Constantia. Wir testen den neuen Cabernet Sauvignon im Sortiment, weiter geht es mit Cabernet Franc. Wir sind uns nicht einig, Bessere Hälfte mag den Cabernet Sauvignon, ich eher den Cabernet Franc. Dann bekommen wir Merlot von beiden Weingütern und auch hier keine Einigkeit – ich mag den Meerendal, Bessere Hälfte den Groot Constantia. Wir testen beide nochmal im Vergleich, dann geht es weiter über Shiraz zu unserem absoluten Favoriten aus dem letzten Jahr – der Pinotage von Meerendal.
Am Ende sind wir uns einig – mit einer Kiste kommen wir dieses Jahr nicht aus. Wir nehmen eine Kiste Pinotage, und je 2 Flaschen Merlot für mich, Merlot für Bessere Hälfte und Sauvignon Blanc. Die Durchsage ertönt zum wiederholten Mal – die Messe schließt jetzt (20Uhr)… ups – wir waren schon wieder 2 Stunden bei Judy. Wenn es doch aber auch immer so nett ist! Um 20:10 sind unsere Gläser leer und wir verabschieden uns. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr…
(links vom Elefanten müsst ihr euch hinsetzen)
Wir haben schon fast ein schlechtes Gewissen weil es so spät ist… in der Ukraine wird aber noch fleißig gefeiert.
Für unsere Auster sind wir diesmal leider zu spät dran… alle Stände haben geschlossen… na gut – es ist auch schon 20:30 Uhr. Wir holen unsere Jacken ab und machen uns auf den Heimweg. Der Tag war toll und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr… auch wenn man am liebsten schon morgen wiederkommen möchte.
Zum Sonntagsfrühstück gab es dann – es wird kaum jemanden überraschen – mein berühmtes Kater-Süppchen. Vermutlich werden wir im nächsten Jahr trotzdem nichts anders machen 😉
Wenn ihr also bis zum 27.01. noch ein paar Stündchen Zeit habt – besucht die Grüne Woche und vergesst nicht bei Judy vorbei zu schauen!
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