Champagner in Monaco
Im Februar haben wir die Chance ergriffen und sind dem grauen Berliner Winterwetter entkommen. Ziel – Monaco! Bessere Hälfte war ein fleißiger Punktesammler und so hat er uns eine Übernachtung im Fairmont Hotel mit zahlreichen Upgrades erschlafen. Wenn man schon in der Ecke ist lohnt es sich natürlich mehr als eine Nacht an der Côte d’azure zu verbringen. Also haben wir vorher eine Nacht in Nizza gebucht. Mangels guter Alternativen was die Flugzeiten betraf haben wir uns für den 11:00Uhr Easy Jet Flieger am Freitag von Berlin nach Nizza entschieden. Für die knapp 2 Stunden Verzögerung bis zum Abflug konnten die wohl nix, Schnee und Warteschlangen beim Enteisen sind halt höhere Gewalt. Als es dann um 13:00 Uhr endlich los ging (das war vorher die geplante Ankunftszeit) waren wir noch optimistisch. Nach knapp 2 Stunden leitete der Pilot die Landung ein… und startete gefühlt 1m über der Landebahn wieder durch. Grund: Windhosen. 2. Versuch, viel zu hoch rein und wieder abgedreht. Wir steigen… und steigen… wir drehen ab… wir fliegen über Berge… viele Berge… noch mehr Berge. Das darf doch jetzt nicht wahr sein – oder? Ist es aber, wir fliegen nach Turin! Wir landen auch in Turin, werden betankt und man macht uns gewisse Hoffnungen, dass wir evtl. nach Nizza zurück fliegen.
45 Minuten später – es ist langsam so gegen 16:30Uhr – kommt die Durchsage das wir mit dem Bus-Shuttle nach Nizza gebracht werden. Ganz toll. Also aussteigen, zum Schalter laufen, die nette Dame sagt dem versammelten Flieger, dass in 30 Minuten die Busse vor der Tür stehen würden. Auf die Frage wie lange der Transfer dauert antwortet sie: 1-2 Stunden. Das wird natürlich sofort mit Google-Maps geprüft – das Biest lügt! 3,5 Stunden sagt das iPhone… ist doch nicht wahr. Um es kurz zu machen – die Busse sind kurz vor 18:00Uhr gestartet und wir waren gegen 21:30Uhr am Flughafen in Nizza von wo wir ein Taxi zum Hotel genommen haben. Im Bus haben übrigens viele Leuten mit ihren in Nizza wartenden Verwandten telefoniert – unser Flieger war der Einzige der wegen mysteriöser Windhosen nicht landen konnte. Sonst hatte keiner Probleme. In über 12 Stunden von Haustür zu Haustür, das war anders geplant.
Aber genug gemeckert – jetzt fing der schöne Teil unseres Städte-Wochenendes an. Halb verhungert ging es los in die kleinen Straßen und direkt in den Restaurant District. Eine nette Straße voller Restaurants, Bars und Cafés. Wir haben uns für das La Taverne Massena entschieden und den Abend mit Flammkuchen für Bessere Hälfte…
… Muscheln mit Pommes (!) in Weißwein und Sahne für mich und einem kleinen Fläschchen Wein ausklingen lassen.
Das Foto vom Restaurant ist am nächsten Morgen entstanden:
Nach dem Essen haben wir noch einen kurzen Spaziergang an der Uferpromenade gemacht. Auch wenn man das Azurblaue Meer nicht sieht – ich stell es mir trotzdem schon schön vor.
Samstag früh – wir begeben uns wieder auf Nahrungssuche. Unsere Koffer haben wir bereits an der Rezeption abgegeben, unser Plan sieht Frühstück, Sightseeing in Nizza und die Weiterreise nach Monte Carlo vor.
Es gab ein typisches französisches Frühstück mit Croissants, Café (und für mich heiße Schokolade) und frisch gepresstem Orangensaft in einem netten kleinen Bistro namens Da Flavio.
Es sind zwar „nur“ 8°C aber die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau. Schön!
Wir laufen über den Samstagsmarkt – ein riesiger Blumen und Frischwarenmarkt. Den würde ich mir in Berlin wünschen! Hier gibt es zwar auch nette Wochenmärkte, aber hier habe ich mir sofort eine Küche und ein paar Töpfe und Pfannen gewünscht…
Vom Markt aus sind wir noch zum Hafen und dann an der Uferpromenade entlang zurück zum Hotel gelaufen.
Unser Hotel, das Les Cigales, hatten wir wegen seiner zentralen Lage und der guten Bewertungen ausgesucht und waren damit sehr zufrieden.
So haben wir unsere Koffer abgeholt und sind zum Bahnhof gelaufen. Mit dem Zug ging es dann in nur 20 Minuten nach Monaco. Auch wenn diese Art der Anreise vom Fairmont Hotel nicht erwähnt wird, man empfiehlt hier das Taxi oder den Helikopter. Na vielleicht beim nächsten Mal…
Die Reise mit dem Zug war auf jeden Fall unkompliziert und der Ausblick den man aus dem Zug hatte war wirklich traumhaft – meine Empfehlung: oben hinsetzen. Die Strecke führt fast durchgängig an der Küste entlang.
In Monaco angekommen sind wir direkt zum Hotel gelaufen. Es war nicht weit und der Weg führt direkt entlang der Rennstrecke.
Wir haben für unsere Upgrades ein Zimmer mit Seaview bekommen und das wurde dann wiederum zur Suite hochgestuft. Eine 2-Zimmer Suite mit 2 Balkonen und 2 Badezimmern!
Der Panorama-Blick vom Balkon auf die Bucht:
Wohnzimmer:
Schlafzimmer:
Preisschild im Kleiderschrank:
Ist das krass! Ich freu mich! Wobei wir gleich zum nächsten Punkt kommen – da steht ein Champagnerkühler auf dem Tisch… mit einer Flasche Champagner drin… die Frage ist nur: ist der für uns? kostet der was? was machen wir jetzt? Bessere Hälfte ruft an der Rezeption an – wir haben hier eine Flasche Champagner und können keinen Preis finden.
Die nette Dame am anderen Ende der Leitung sorgt für Klarheit – das ist ein Welcome-kit! Bessere Hälfte bedankt sich brav und legt auf – jetzt renne ich nur noch quietschend durch die Suite!
Der Champagner-Kühler samt Inhalt wird geschnappt und mit auf den Balkon verschleppt. Es ist kühl, aber um 13:00 Uhr in Monaco in der Suite zu sitzen und auf dem Balkon Champagner zu trinken ist schon extrem cool.
Wir trinken nur die Hälfte, der Rest bleibt kalt gestellt. Dann geht es auf in die Stadt. Leider sind um 15:00 Uhr noch die meisten Restaurants geschlossen. In einem netten Bistro – dem TipTop – naschen wir ein Mousse au chocolate und einen Cappuccino. Ja – sogar ich habe Cappuccino getrunken. Da bin ich wohl selber schuld – alle um uns herum waren schon bei Rotwein. Aber die hatten sicher vorher auch keinen Champus…
Wir laufen durch Monte Carlo – vorbei am Casino…
… durch den japanischen Garten…
Und für alle Freunde von hübschem Blech auf vier Rädern das mit schnurrendem Motor über die Rennstrecke gejagt wird:
Ich habe in Monaco vermutlich mehr Ferraris gesehen als in meinem ganzen bisherigen Leben zusammen.
Im Hafen kommen dann auch die Freunde von schwimmendem Luxus auf ihre Kosten:
Abends sieht man auf den Jachten die Stewards, die Champagner aufbauen, die Lounge Ecken herrichten und einfach alles vorbereiten was man wohl auf einer Jacht so braucht. Für uns geht es zurück ins Hotel. Nachdem wir den restlichen Champagner genossen haben machen wir uns fertig für das Abendessen. Es geht in das super elegant Restaurant „L’Argentine“ in unserem Hotel. Wir bestellen beide das Argentinische Filetsteak und werden mit vielen kleinen Häppchen überrascht.
Zuerst gab es etwas frisches Brot – die langen Brotstangen haben intensiv nach Rosmarin geschmeckt, ich konnte aber keine Kräuter in Teig erkennen, die anderen Brötchen waren aber auch sehr lecker. Dazu gab es einen chilenischen Cabernet Sauvignon.
Als zweites wurden wir mit einem Hummersüppchen im Espresso-Tassen Format, kleinen Crackern mit Käsecréme und Eiern vom fliegenden Fisch überrascht. Sorry – die Fotos sind kein Knüller, aber in so einem Restaurant holt man nur kurz und unauffällig die Kamera aus der Handtasche.
Dann kam das wunderbare Filetsteak, meins so wie ich es gewünscht habe english und Bessere Hälftes in medium. Perfekt gegrillt – wirklich!
Dazu gab es 4 Sorten Senf (hinten rechts im Bild) – Basilikum, Chili, normal und süß und etwas Sauce Bearnaise – da wurde aber vorher höflich gefragt ob man welche wünscht. Als Beilage gab es ein Buttergemüse und Kartoffelecken.
Als Dessert gab es kleine Häppchen aus vergoldetem Nougat und Mäusespeck:
Eine Sache hat Bessere Hälfte wohl falsch gemacht – er ist so ziemlich der einzige Kerl der sich eine Frau im eigenen Alter mitgebracht hat…
Nach diesem leckeren Essen und einem tollen Tag fallen wir in unser Bett… oder eher auf unser Bett… diese Matratzen in den Fairmont Hotels sind wirklich der Hammer, die fand ich schon in Hamburg im Vier Jahreszeiten so toll.
Sonntag morgen – Endspurt. Auf der Jagt nach Frühstück landen wir am Hafen. Vor 13/14 Uhr macht einfach nix auf – die meisten Bistros bieten Frühstück von 13:30 bis 15:00 Uhr an.
Also setzen wir uns mit Blick auf die schönen Jachten in das kleine La Panino und frühstücken Crêpes, heiße Schokolade und Cappuccino.
Sehr lecker. Aber keine falsche Müdigkeit – wir haben noch einiges vor. Wir wollen noch hoch zum Grimaldi-Palast.
Von dort oben hat man wieder einen tollen Ausblick über die Stadt und den Hafen.
Nach dem Wachwechsel haben wir uns an den Abstieg gemacht und in einem kleinen Restaurant noch eine Pizza verputzt. Wer weiß wie lange wir nach Hause brauchen… *grummel*
Weil ein paar Steine auf die Zugstrecke zwischen Nizza und Monaco gefallen sind haben wir den Bus direkt zum Flughafen genommen. War auch kein Problem – wir waren sogar schneller und mussten nicht umsteigen. Der Flieger ging pünktlich und Abends sind wir wohlbehalten wieder in Berlin angekommen.
Champagner in Monaco – das Leben kann so schön sein…
Paul meint
Da habt ihr aber sehr viele leckere Köstlichkeiten gegessen und dann auch noch ein Champagner als Welcome-kit!- würd ich auch sehr gerne ;-)…
katha-kocht meint
Das war wirklich ein tolles Wochenende – an den Lebensstil könnte man sich glatt gewöhnen 😉