Der Speck musste weg – oder wie ich in 4 Monaten 14kg abgespeckt habe
Ich habe es ja schon in meinem Jahresrückblick 2017 angekündigt – dieses Jahr sollte es dem Schwangerschaftsspeck an den Kragen gehen. Ich habe mich einfach nicht mehr wohl gefühlt und eigentlich immer nur geschaut wie ich das Ganze mit Klamotten so gut wie möglich kaschieren kann. Das Problem ist nur das Gleiche, wie wenn man früher als Kind beim Aufräumen einfach alles unters Bett geschoben hat. Klar geht das für den Moment, aber das Problem besteht ja weiterhin. So bin ich also im Januar guter Dinge gewesen, dass es wie vor der Hochzeit vollkommen ausreichen wird ein bisschen low carb zu machen. 10-12kg innerhalb von einem Jahr erschienen mir durchaus realistisch – es hat ja schließlich schon einmal funktioniert. Tjahaha… Pustekuchen. Irgendwie habe ich es nicht geschafft länger als ein paar Tage konsequent zu sein und ehrlich gesagt verstehe ich immer noch nicht warum. Vielleicht fehlte der Anreiz in ein Brautkleid passen zu wollen. Na gut, der vollfette halbe Liter Kakao am Morgen und dann doch das eine oder andere Riegelchen, dick Nutella auf dem Sonntagsbrötchen (weil ja Wochenende ist)… ((als ob sonst nicht Wochenende wäre))… und die Kleinigkeiten hier und da kann man nicht schön reden und die haben sich letztendlich halt auch auf der Waage gezeigt.
Und nicht nur auf der Waage – eine Kollegin hat sich riesig gefreut mich nach der Elternzeit zu sehen und quietscht nur freudig: „Mensch Katha, du bist ja schon wieder da! Und gleich wieder schwanger – das ist ja klasse!“ *Hüstel* „Nein bin ich nicht.“ War ihr ziemlich peinlich, ich selbst fand es nicht so schlimm, schließlich bin ich stolzer Besitzer von Waage UND Spiegel und bin mir durchaus bewusst wie der Stand der Dinge ist. Allerdings hat mich das trotzdem nochmal ordentlich wach gerüttelt.
Und na klar war ich da frustriert, zumal ich ja auch hier auf dem Blog dem Speck den Kampf angesagt habe und nicht im Jahresrückblick 2018 sagen wollte, dass die guten Vorsätze sich Mitte Februar schon in Luft aufgelöst haben. Hier noch mal mein Motivationsfoto – Flitterwochen 2015 vs. Kreuzfahrt 2017. Zwischen den Fotos liegen gut 18kg. Ich will wieder in dieses Shirt passen!
Beim verzweifelten hin und her überlegen bin ich dann immer wieder an Weight Watchers* hängen geblieben. Aber irgendwie hatte ich ehrlich gesagt keine Lust Geld für meine Abnahme auszugeben, es kann einem ja auch keiner garantieren das es klappt, wer weiß schon ob die da nur immer ein paar extreme Ausnahmen auf die vorher- / nacher Bilder stellen… Werbung halt *mimimi*. Wem ich aber durchaus vertraue sind einige Blogger(innen) bei denen ich einfach weiß, dass sie keinen Murks erzählen – und so habe ich am 25. Februar den halben Tag damit verbracht mir die Erfahrungsberichte von Yvonne (Experimente aus meiner Küche) und Steffi (Gaumenfreundin) durchzulesen.
Das war genau heute vor 4 Monaten.
Ermutigt durch die beiden und Bessere Hälfte habe ich mich also angemeldet und auch gleich mal testweise meinen bisherigen Sonntag eingetragen. Ups, weit mehr als das doppelte meines Tagesbudgets und dabei gab es noch nicht einmal Abendessen… und ich fand den Tag bisher eigentlich auch gar nicht sooo schlimm. *hüstel* Das sind ja dann so die Momente in denen man sich auch nicht mehr fragt was man eigentlich „falsch“ macht.
Das war also vor genau 4 Monaten – ich hab’s ja schon erwähnt, aber manchmal muss man es sich einfach selbst nochmal verdeutlichen.
Was hat sich in dieser Zeit geändert? Ich habe 14kg abgenommen! Das wollte ich mir eigentlich als Knüller für den Schluss aufheben, aber ich freue mich einfach zu sehr! Auf dem Foto seht ihr mich wieder im November 2017 im Urlaub – ich glaube ich stehe gerade auf Lanzarote in der Fußgängerzone. Das andere Foto ist am Wochenende entstanden und ich muss sagen: ich fühle mich endlich wieder wohl. Mal abgesehen davon, dass die Gelenkschmerzen in den Füßen und Knien weg sind (von denen mir alle erzählt haben das wäre bei mir noch von der Schwangerschaft, die Bänder sind locker, und so weiter…) Ehrlich, hätte ich vorher realisiert, dass das einfach nur davon kommt, dass ich in so kurzer Zeit so stark zugenommen habe hätte ich vorher schon mehr Energie gehabt das zu ändern.
Nachdem die ersten 6 überschüssigen Kilos weg waren habe ich mit dem Joggen angefangen – darüber habe ich euch ja vor ein paar Tagen an dieser Stelle schon berichtet. Ich habe eine Schrittzähler App und sehe durchaus wie wenig ich mich an manchen Bürotagen bewege. Also wird im Büro nicht mehr Fahrstuhl gefahren, ich nehme jetzt immer die Treppe in den 4. Stock und habe mich super schnell daran gewöhnt. Auf dem Supermarktparkplatz dürfen es gerne ein paar Schritte mehr zum Auto sein und – wer mich kennt wird es kaum glauben – ich habe mir ein Fahrrad geholt! Ich hatte kein Fahrrad mehr seit meine „Roadmachine“ mit 18 geklaut wurde, das ist jetzt knapp 16 Jahre her. Und wisst ihr was? Ich finde es super. Für die Strecke zur Kita, kleine Einkäufe oder kürzere Ausflüge mit dem kleinen Mann macht die zusätzliche Bewegung überhaupt keine Umstände und zeitlich sind es meistens pro Strecke nur 5 Minuten mehr als mit dem Auto. Auch wenn wir manchmal schon sehr an die Belastungsgrenze meines kleinen Körbchens kommen wenn ich beim Einkaufen mal wieder gedacht habe: „och, das passt schon noch… ’ne Wassermelone? Klar, die nehmen wir mit!“.
Und beim Essen? Sicher ist einigen von euch aufgefallen, dass hier in den letzten Wochen so neue Begriffe wie „fettarmer Joghurt“ und „Skyr“ aufgetaucht sind. Statt der klassischen Spargelcremesuppe gab es eine leichtere Variante, auf dem Grill hat sich öfters mal das selbst marinierte Hähnchen wiedergefunden, die Pizza hat jetzt ganz sicher einen Tick weniger Käse und der frische Salat mit weißen Bohnen ist mein liebster Begleiter für Grillgerichte geworden. Der Esslöffel Öl wurde durch den Teelöffel ersetzt und zu meiner Überraschung reicht der auch vollkommen aus. Meine Portionen sind wieder etwas kleiner geworden, aber trotzdem werde ich satt. Ich würde mal sagen die Portionen sind jetzt für meine Größe normal. Ich bin halt kein 2m großer, schwer arbeitender Kerl. Zu schade aber auch… Ansonsten gebe ich meine Rezepte bevor ich sie koche immer in die App ein, schraube bei Bedarf noch an den Zutaten um in meinen Punkten zu bleiben und plane tatsächlich schon im Voraus was in der Woche auf den Tisch kommen soll. Das ist komplett neu für mich, aber es hat sich durchaus als sinnvoll erwiesen. Allgemein ist es auf jeden Fall gesünder geworden, mit mehr Gemüse und weniger Nudeln, Reis oder Kartoffeln.
Okay, ich glaube zwei oder drei Mal bin ich in den 4 Monaten nicht satt geworden, aber da habe ich mich auch einfach mit der Menge verschätzt. Anfängerfehler, das kann passieren. Ansonsten bleibt es auf dem Teller genau so abwechslungsreich wie sonst auch immer.
Natürlich gibt es auch weiterhin mal ein Riegelchen, ein Stück Kuchen oder eine Kugel Eis. Auch ein Gläschen Wein zum Abendessen darf ab und an auf dem Tisch stehen. Ich genieße diese Sachen jetzt tatsächlich einfach mehr, besonders die Riegelchen…
So habe ich also in den letzten 4 Monaten im Schnitt 0,9kg die Woche abgenommen. Klar gab es auch mal Wochen wo die Waage sich nicht so recht bewegen wollte, aber der Speck war ja auch nicht von heute auf Morgen auf der Hüfte. Ich bin auf jeden Fall mehr als zufrieden mit mir. Jetzt geht es den letzten Kilos an den Kragen – mein Ziel ist es irgendwann im August oder September „fertig“ zu sein und dann natürlich in die Erhaltungsphase zu gehen, also meine Ernährung so einzutakten, dass ich weder ab noch zunehme. Ich glaube das wird ganz schön kniffelig, aber zum Glück wird man auch dafür bei Weight Watchers an die Hand genommen bis man das Ganze hoffentlich irgendwann alleine auf die Reihe bekommt.
Die 7-köpfige Raupe (die ja futtern kann was sie will ohne zuzunehmen) hat es letztens beim Cocktailabend mit den Mädels so schön auf den Punkt gebracht:
Raupe: „Dann kannst du aber nie wieder so essen wie davor, oder?“
Ich: „nein, ich fürchte nicht.“
Raupe: „ja sch*** drauf, aber dafür biste schlank!“
Klingt härter als es ist – wie gesagt, ich habe mich super schnell an meine neue Ernährung gewöhnt, Schoki und andere Leckereien sind nicht verboten, sondern man muss halt nur gucken wie man sie einplant und ich bin auch nicht den Rest meines Lebens dazu verdonnert 6 Tage die Woche Sport zu machen. Im Prinzip ist es genau das was die viele Menschen ganz intuitiv richtig machen und was bei mir ja auch jahrelang ganz gut geklappt hat – nämlich maßvoll essen. Für mich ist das „my way“ Programm tatsächlich genau das Richtige zur richtigen Zeit gewesen. Und keine Sorge, ich werde hier nicht jedes gepurzelte Kilo vermelden… habe ich ja die letzten 14 Kilo auch nicht gemacht… aber wenn ich fertig bin sage ich euch schon nochmal Bescheid!
Dagmar meint
Liebe Katha,
herzlichen Glückwunsch, ein toller Erfolg. WW ist wirklich gut, aber auch hier muss man sich dran halten.
Ich war auch schon einmal sehr erfolgreich, im Moment eiere ich so rum, mal gehts runter mal rauf,
eigentlich halte ich mein Gewicht nur. Aber jetzt gehts wieder konsequent weiter…..dank dir, hast mich
gerade wieder auf die Spur gebracht.
Lieben Gruß
Dagmar
katha-kocht meint
Dankeschön liebe Dagmar! Ja, es ist wohl wie bei allem, man muss dran bleiben. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen, dass du wieder rein kommst und es weiter runter geht 🙂
Liebe Grüße,
Katha
Marion meint
Toll, wie du das geschafft hast ! Ich bin auch ganz begeistert von deiner leichten Spargelcremesuppe, oder dem Ofengemüse und werde noch viele andere Rezepte von dir probieren!
katha-kocht meint
Dankeschön, das freut mich natürlich riesig, dass dir auch die leichten Rezepte so gut gefallen! 🙂
Melli meint
Hi Katha,
Glückwunsch! Da kannst du wirklich stolz auf dich sein, das geschafft zu haben und v.a. in so kurzer Zeit!
LG Melli
katha-kocht meint
Danke dir! Ja, ich kann es selbst kaum glauben wie flott die Pfunde gepurzelt sind. Besonders nachdem ich im Jahr davor ja ohne Fahrplan überhaupt nicht voran gekommen bin. Jetzt fehlen nur noch ein paar letzte Kilos, dann bin ich zufrieden 🙂
Liebe Grüße,
Katha