Kreta war das zweite Ziel unseres Inselhoppings im Herbst 2018 und insgesamt unser dritter Stop auf den griechischen Inseln im letzten Jahr. Nach der Woche Zypern im Frühjahr war ganz klar, dass das schöne Wetter, der kurze Flug und das leckere Essen nur einige der Argumente sind die für diese ganz bezaubernden Fleckchen Erde sprechen und so haben wir für den Herbst ein Hopping von Rhodos nach Kreta geplant. Trotzdem hat es ein wenig gedauert bis ich dazu gekommen bin diesen letzten Teil der Reise für euch in Worte zu fassen. Das liegt vermutlich daran, dass wir das erste Mal in rund 10 Jahren voll gemeinsamer Reisen mit unserer Unterkunft auf die Nase gefallen sind. Die 300m zum Meer waren Luftlinie mit einem Resort dazwischen, so wären es zu Fuß rund 25 Minuten durch uncharmante Straßen voll mit Sperrmüll gewesen. Die traumhafte Aussicht lag am Winkel der Kamera und allgemein war alles eher sehr spartanisch eingerichtet und deutlich in die Jahre gekommen. Diesmal gibt es also keinen Tipp für eine tolle Unterkunft, aber dafür kann ja Kreta als Insel nichts. Die Ecke bei Georgiopouli würde ich trotzdem uneingeschränkt empfehlen – die Lage ist super um Ausflüge zu machen und der kleine Ort selbst wirklich niedlich.
Ausflüge auf Kreta
Der venezianische Hafen in Chania
Der Palast von Knossos
Für uns war die Besichtigung der Überreste des Palast von Knossos genau das Richtige kulturelle Highlight das man mit Kind und Kinderwagen gut am Vormittag unterbringen konnte. Schon einige hundert Meter vor dem eigentlichen Palast gibt es den ersten kostenfreien Parkplatz – mit einem schattigen Plätzchen unter den Olivenbäumen macht man nichts falsch und wird nur gebeten am Ende vielleicht ein Getränk in der angrenzenden Taverne einzunehmen. Mein Tipp: ihr solltet hier unbedingt essen! Auch wenn der Service einen Tick flotter hätte sein dürfen war das Essen ausgesprochen lecker – aber dazu komme ich gleich.
Die weit verzweigte Palastanlage ist mit dem Kinderwagen gut begehbar. Es gibt ausreichend schattige Plätzchen und man hat von einigen Punkten eine tolle Aussicht auf die umliegende Umgebung. Uns hat es hier sehr gut gefallen und nach gut einer Stunde waren wir wieder auf dem Weg zum Auto.
Zum Mittagessen waren wir dann in der Taverna Pasiphae – das kleine Restaurant erinnert auf den ersten Blick fast an einen Biergarten, aber lasst euch nicht täuschen: das Essen war wirklich unglaublich gut! Bessere Hälfte hatte ein Moussaka, ich einen Minoan Salat mit Fisch aus der minoischen Küche und der kleine Mann einen riesigen Teller mit gebratenen Würstchen, Pommes, Brot und Tsatziki.
Heraklion
Nach dem Essen haben wir uns auf den Weg nach Heraklion / Iraklion, die Hauptstadt von Kreta, gemacht. Zuerst ging es in das Aquarium. Dieses liegt etwas Abseits in einem Industrie-/Baugebiet und aufgrund der Werbung haben wir es uns tatsächlich etwas größer vorgestellt. Aber für den kleinen Mann war es prima. Nach gut einer Stunde waren wir komplett durch und sind ein Stück in die Stadt gefahren. Unser Ziel war der venezianische Hafen mit der Festung Koules. Der liegt direkt in der Einflugsschneise für die Flugzeuge – ein absolutes Highlight für den kleinen Mann. Wir haben uns an einem kleinen Spaziergang und dem schönen Blick über den Hafen erfreut. Danach sind wir noch ein wenig durch die kleineren und größeren Straßen geschlendert bevor es langsam wieder zurück ging.
Der venezianische Hafen in Chania
Chania hat uns wirklich verzaubert – die kleinen Straßen und Gassen, die größeren Fußgängerzonen, der Mix aus handwerklichen und individuellen Shops, den klassischen Souvenirshops und zahlreichen anderen Geschäften größerer und kleinerer Ketten zum Shoppen, der Mix aus Bars und Restaurants und allgemein die Stimmung waren wirklich großartig. Chania ist wohl eine der Studentenstädte auf Kreta und hat uns sofort begeistert. Wir waren insgesamt drei Mal in Chania weil es uns hier so gut gefallen hat. Auf dem Rückweg von einem Ausflug schnell mal einen Stop zum Abendessen und für einen Spaziergang – das passt einfach perfekt.
Ein kleiner Spaziergang am Hafen mit dem klaren Wasser und den vielen Künstlern macht natürlich Hunger.
Am Hafen sollte man allerdings gut überlegen wo man essen geht. Einige Kellner versuchen einen sehr offensiv in den Laden zu ziehen, mit einem freundlichen Kopfschütteln ist die Sache dann aber auch schnell erledigt. Das Internet ist hier auf jeden Fall euer Freund, die Restaurants die gut bewertet waren haben uns auch überzeugt, in den weniger gut bewerteten sahen die Teller oft schon auf den ersten Blick deutlich liebloser aus.
Ich würde euch auf jeden Fall das Zepos…
… und das Arismari empfehlen.
In beiden Restaurants waren wir rundum glücklich und obwohl sie etwas eleganter sind war man super entspannt mit dem kleinen Mann und das Essen war auf den Punkt perfekt.
Besonders bei Nacht ist der Hafen natürlich nochmal ein kleines Highlight.
Balos Beach
Wenn ihr auf dem Weg nach Balos Beach an den Punkt kommt wo ihr das Navi verfluchen wollt weil es euch ins Nirgendwo geführt hat – doch, das soll eine Straße sein. Und wenn ihr euch dann wundert warum ihr für die letzten 3km knapp 30 Minuten braucht – schneller geht’s nicht.
Nachdem wir das also erwähnt hätten kann ich nur sagen: der Weg lohnt sich, lasst euch nicht abschrecken, ich würde es sofort wieder machen und zum Glück seid ihr ja mit einem Mietwagen unterwegs!
Reiht euch also in die Karawane der Kleinwagen ein und folgt der buckeligen Sandpiste in Richtung Parkplatz. Wenn ihr nicht super früh vor Ort seid solltet ihr den Gedanken an den Parkplatz aber aufgeben – geparkt wird an der Straße und das um die Mittagszeit bereits so ca. 2km vom Parkplatz entfernt. Den Kinderwagen lasst ihr bitte im Auto – ihr könnt ihn eh nicht mit bis zum Strand nehmen. Der 2km lange „Weg“ vom Parkplatz zum Strand ist zu steinig, steil und uneben. Wir wussten das nicht und durften den Kinderwagen freundlicherweise am Kiosk stehen lassen, aber ideal war das nicht. Wo wir also beim Weg wären: kleine Menschen sollten schon einigermaßen Trittsicher sein oder getragen werden, Flip Flops sind definitiv kein geeignetes Schuhwerk, aber die Aussicht ist die Mühe wert:
Weißer Strand, flaches, kristallklares Wasser und wenn ihr nicht zu spät dran seid auch noch bezahlbare Liegen. Wir hatten Glück und haben die letzten Liegen ergattert. Ich behaupte mal wir haben für zwei Liegen so um die 7€ bezahlt. Es gibt einen kleinen Kiosk mit Getränken und Chips, wer sich also ein paar Sandwiches oder ähnliches mitgenommen hat ist klar im Vorteil. Danach heißt es Planschen, Buddeln, Spielen und die Sonne genießen! Im flachen Wasser kann man kleine Fische sehen und da es so flach ist kann man an den meisten Stellen gut stehen und laufen.
Den Rückweg kann man zu Fuß oder auf dem Pferderücken antreten – für mich war der Trip nach Balos Beach ein Ausflug den ich immer wieder machen würde.
Lake Kournas
Nur wenige Minuten von unserer Unterkunft entfernt liegt der Lake Kournas. Berühmt für seine Schildkröten ist der See ein beliebtes Ausflugsziel. Schildkröten haben wir an diesem Tag tatsächlich nicht gesehen, oder zumindest nur in einem kleinen Restaurant in einer Art Babybecken (für Schildkröten, nicht für Menschen). Es gibt Tretboote mit Rutschen ins Wasser, man kann es sich am Ufer gemütlich machen, zahlreiche kleine Restaurants bieten Essen und Getränke an und im Ort selbst gibt es viele schöne Shops mit Souvenirs. Hier solltet ihr auf jeden Fall bis in den Ort reinfahren bevor ihr einen der Parkplätze ansteuert – die ersten die ausgeschildert waren lagen wirklich weit vom See entfernt.
Auch hier ist das Wasser am Ufer flach und prima für kleine Kinder zum Planschen geeignet. Aber Vorsicht, weiter hinten wird der Grund plötzlich sehr weich und dann wird das Wasser mit einem Schlag sehr tief.
Georgiopouli
Der kleine Ort auf Kreta liegt direkt am Meer, hat eine kleine Strandpromenade und zahlreiche Restaurants, Hotels und Appartements für Urlauber. Tatsächlich würde ich beim nächsten Mal nach einer Unterkunft direkt im Ort schauen – hier hat es uns gut gefallen, auch wenn Georgiopouli ein wirklich typischer Touristenort ist. Irgendwie war es hier trotzdem gemütlich…
… neben dem kleinen Hafen gab es einen Spielplatz, die Shops sind zu 99% der übliche Tourikram, aber ich habe mindestens einen Laden mit handgemachten Tellern und Schalen gefunden – Bloggerherz was willst du mehr?
Unser absolutes Lieblingsrestaurant war das Restaurant Vasilikos – nehmt unbedingt die Pasta mit den Garnelen – die Sauce ist ein Traum! Ich nehme sonst im Urlaub nie das gleiche Gericht zweimal, aber hier konnte ich nicht anders. Wobei Bessere Hälfte auch sehr zufrieden war.
Den Begriff vom „unanständig vollen Glas“ darf man hier in den meisten Restaurants nicht so eng sehen – voll ist in der Regel da wo das Glas zu Ende ist, hinter den charmanten Holzfässern verstecken sich die 20L Tetrapacks mit dem Hauswein und Onlinebewertungen sind hier teilweise wohl dem großzügigen Ausschank klarer Getränke in kleinen Gläsern geschuldet, jedenfalls definitiv nicht der Kochkunst – mit dem gegrillten Oktopus hätte man Scheiben einwerfen können.
Trotzdem gibt es ein paar nette Ecken und wenn man die erstmal entdeckt hat steht einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege – in der Taverna Mythos hat es uns jedenfalls auch gut gefallen:
Das war er dann auch schon – unser Urlaub auf Kreta und der vorerst letzte Teil der Serie „eine Woche Griechenland mit Kleinkind“. Der kleine Mann stand zu dieser Zeit übrigens kurz vor seinem zweiten Geburtstag und hatte auf allen Ausflügen viel Spaß. Ich hoffe ich konnte euch ein paar Ausflugsideen und Tipps geben – habt einen schönen Urlaub!
Diana Auberle meint
Wunderschöne Bilder sind das. Kreta ist immer wieder schön zu besuchen. Ich mag es da sehr. In Georgiopouli ist das Mythos tatsächlich mein absolutes Lieblingsrestaurant und der Besuch beim Imker, um Thymianhonig zu kaufen ein Muss.
Aber auch im Hinterland kann man unglaublich gut und traditionell essen. 🙂
LG Diana
katha-kocht meint
Das ist ja lustig – die Welt ist so groß und doch so klein 🙂
Und es gibt immer noch so viel zu entdecken… den Thymianhonig habe ich leider verpasst, da wird wohl irgendwann noch mal ein Besuch nötig sein. Danke für den schönen Tipp, vielleicht hat ja jemand anders Glück und ließt ihn vor der Reise!
Liebe Grüße,
Katha
Christine meint
Diese Ecke von Kreta ist wirklich schön, ich hatte suf einen guten Hotel Tipp gehofft, wir waren dieses Jahr auch auf Kreta, am Anfang im Pilot Beach und überhaupt nicht zufrieden. Zu teuer für den schlechten Service.
katha-kocht meint
Hallo Christine,
leider nein – ich habe zwar ein paar schöne Ausflugstipps, aber einen Hoteltipp kann ich dir leider nicht geben.
Allgemein ist Kreta halt einen Tick teurer als z.B. Rhodos oder Zypern.
Liebe Grüße,
Katha