Kugelhopf in Straßburg
Wir haben über Ostern ein langes Wochenende in Straßburg verbracht und zum petit dejeuner gab es jeden Morgen ein leckeres Stück Kugelhopf. Aber fangen wir von vorne an – Freitag früh ging es mit dem ICE in Berlin los. Dank fleißig gesammelter Bahnpunkte per Freifahrt in der ersten Klasse. Knapp 7 Stunden dauert die Tour nach Straßburg, aber ich habe ja für Verpflegung gesorgt. TGV fahren macht mir definitiv keinen Spaß…
Als wir gegen 14 Uhr ankommen ist das Wetter wechselhaft bewölkt mit dezenten Sonnenelementen. Unser Hotel, das Hotel Hannong, hat sich zwischen Buchung und Einchecken von 3 auf 4 Sterne gesteigert – juhu! Ich habe eigentlich nur darauf geachtet, dass wir auf der Altstadtinsel wohnen, in diesem Bereich ist alles fußläufig in 10 Minuten erreichbar.
Wir machen uns sofort auf den Weg in die Stadt. In den kleinen Pralinengeschäften und Patisserien steht alles im Zeichen des Osterhasen…
Unser Ziel ist der Straßburger Münster, die Kathedrale.
Wie es unsere Tradition ist setzen wir uns direkt am Platz des Geschehens in ein kleines Café und trinken ein Glas Wein. Pinot Grigio genau genommen. Kein besonders Guter wenn man ehrlich ist und vollkommen überteuert noch dazu. In Italien hat man am besten Platz wenigstens auch den besten Wein bekommen… zum gleichen Preis.
Egal – wir sind im Urlaub. Und so wandern wir durch die Stadt, schauen mal hier und mal da…
Auf dem Place du Marché Gayot gibt es nette Cafés/Bars mit Heizstrahlern unter den Pavillons. Hier kann man sich auch bei kühlerem Wetter gut hinsetzen…
… und wir haben Glück, etwas später scheint plötzlich und unverhofft sogar die Sonne!
Mein Französisch ist zugegeben ziemlich grauenhaft… 7 Jahre Schulfranzösisch und ich kann gerade mal Wein bestellen und Kartoffeln kaufen… aber alle lassen mich ausreden und verstehen mich sogar… zumindest haben wir alles bekommen was ich bestellt habe.
Für den Abend ist allerdings die Dame im Hotel so nett uns ein Restaurant zu empfehlen. Die Elsässer Küche möchten wir gerne probieren und so reserviert man uns einen Tisch für 2 im Au Tire Bouchon. Grandios kann ich nur sagen…
Nach einem Blick in die Karte ist klar, dass wir jeder das gleiche Menü bestellen. Ich weiß genau was Bessere Hälfte essen möchte – wir nehmen beide die Foie Gras als Vorspeise und die fantastisch geschmorten Schweinebäckchen als Hauptgericht. Beim Rotwein sind wir uns noch einig, beim Dessert scheiden sich die Geister. Bessere Hälfte nimmt die Créme Brulée, ich die Mousse au Chocolat mit salted Karamell.
Mit Abstand das beste Essen an den drei Abenden!
Samstag früh – und wir wieder unterwegs. Auf der Jagt nach Frühstück finden wir das Le Kugelhopf! Draußen ist es nur wegen der unglaublichen Eiseskälte so leer, am Sonntag sah das schon wieder ganz anders aus…
Wir hatten das französische Frühstück mit Baguette, Kugelhopf, Marmelade, Butter, Orangensaft, Café und heißer Schokolade. Auch wenn es nur ein Frühstück ist – es hat uns so gut geschmeckt, dass wir an den folgenden Tagen kein anderes Café ausprobiert haben… und ich probiere eigentlich immer etwas Zweites aus…
Der Samstag war vom Wetter her leider grausig. Eiskalt, windig und bewölkt. So haben wir einen Großteil des Tages im historischen Museum und im Tomi Ungerer Museum verbracht.
Mittags gab es herzhafte Crêpes im La Crêpe Gourmande. Ein typisches französisches Bistro mit eng gestellten Tischen aber einer grundsätzlich netten Atmosphäre. –
Hätte ich den herzhaften Crêpe mit Schinken und Käse genommen, dann hätte ich jetzt nichts zu murren, leider habe ich die Variante mit Champignons bestellt und die kamen aus der Dose… wer macht denn so was?
Wir drehen eine Runde über den Markt wo ich mich mit leckerem Käse eindecke. Hätten wir eine Küche gehabt wäre ich auch am frischen Fleisch und den zahlreichen Obst und Gemüseständen nicht mit leeren Taschen vorbei gegangen.
Für den Abend lassen wir uns einen Tisch im L’Ami Schutz reservieren. Eine Bierstube, die sich als uriges und gemütliches Restaurant entpuppt – wenn man denn so wie wir Glück mit seinem Tisch hat. Begrüßt wird man mit einem Drink aus Weißwein und Cassissirup und kleinen Schnittchen. Wir bestellen wieder ein Menü. Bessere Hälfte nimmt eine Erbsencrémesuppe mit Speck die leider komplett geschmacksneutral war, ich hatte einen kleinen Salat mit etwas Käse der ganz gut war. Als Hauptgang hatte Bessere Hälfte Rindergeschnetzeltes das sich als wunderbar gebratene Steakstreifen entpuppte und sehr lecker war, ich hatte eine Kaninchenkeule in Senfsauce zu der es Tagliatelle gab. Die Keule war wirklich sehr zart gebraten, vor allem die Sauce hat super geschmeckt. Als Dessert hat ich die Iles flotantes, Vanillesauce mit schwimmenden Baiserhäubchen. Etwas sehr zitronig, aber ich denke mal das sollte so sein. Bessere Hälfte hat sich für hausgemachtes Sorbet entschieden an dem es nichts auszusetzen gab. Leider habe ich erst im Hotel einen genaueren Blick auf die Rechnung geworfen. Der Begrüßungsdrink von dem es hieß er ginge auf’s Haus fand sich dort mit knapp 8,-Euro wieder. Das hinterlässt doch irgendwie einen bitteren Nachgeschmack. Schade, an sich war der Abend sonst recht nett gewesen.
Sonnatg – die Sonne lacht und wir frühstücken wieder im Kugelhopf. Dann geht es auf zum historischen Weinkeller…
… der leider an Ostern geschlossen war.
Schade, dann machen wir uns halt auf den Weg zur astrologischen Uhr im Münster. Dort stehen wir gute 40 Minuten an – kurz bevor wir drin sind (es stehten noch 5 oder 6 Leute vor uns) wird die Tür geschlossen. Es ist 12:30Uhr. An manchen Tagen soll es wohl einfach nicht klappen. Wir lassen uns nicht die Laune vermiesen und steigen hoch auf den Münster. Hier hat man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt.
Wir genießen ein bissl die Sonne bevor es weiter geht. Dann verbringen wir die nächsten 40 Minuten in der Schlange für die Dampferfahrt. Zwischen Ticketkauf und Tourstart ist noch ein Stündchen Zeit. So setzen wir uns am Place du marché aux poissons in das Café Terrasses du Rohan. Hier vergeht die Zeit wie im Flug. Außerdem bin ich um eine Erfahrung reicher – ich weiß jetzt was Gewürztraminer ist. Ist der süß!
Die Dampferfahrt dauert gut eine Stunde. Es geht bis zum Europaparlament und wieder zurück. Per Audio Guide wird man über die Highlights informiert. Es gibt allerdings keine Getränke an Bord. Wir waren froh, dass wir noch etwas Wasser dabei hatten.
Nach der Tour schlendern wir wieder zu Fuß durch die Straßen, das ist das Schöne an Straßburg – man kommt überall ohne Probleme hin.
Zum Mittagessen gibt es im La Petite Alsace endlich Flammkuchen.
Ich entscheide mich für eine Variante mit Roquefort, Bessere Hälfte nimmt einen Flammkuchen mit Münsterkäse.
Wir spazieren weiter durch die Stadt, am Wasser entlang…
… und durch zahlreiche kleine Straßen. Auf einem kleinen Markt holen wir noch einige französische Salamis. Die hängen jetzt in der Vorratskammer und warten auf ihren Einsatz.
Für den Abend lassen wir uns das Restaurant Chéz Yvonne empfehlen. Ein wunderbar charmantes Restaurant auf mehreren Etagen. Menüs gibt es hier nicht, aber das passt ganz gut. Wir teilen uns Schnecken als Vorspeise. Zum Essen gibt es einen Pinot Noir der uns sehr gut geschmeckt hat. Ich hatte dann das Steak Tartar das hier sehr schön umgesetzt war. Das Filet war mit Eigelb und Zwiebeln sehr fein abgestimmt und die Kapern haben etwas Pepp auf den Teller gebracht. Bessere Hälfte hatte gefülltes Spanferkel. Dazu gab es Bratkartoffeln. Ein Dessert gehört zu so einem schönen Menü einfach dazu – wir nehmen einen Fondant Chocolate mit Vanillesauce. Gibt es etwas Besseres? Ich glaube nicht!
Noch ein letzter Rückweg durch das nächtliche Straßburg – viele Ecken sind sehr schön beleuchtet.
Am Montag ein letztes Frühstück und ein weiterer Spaziergang durch die Straßen. Unser Zug ging gegen 14Uhr, das war nach 3 Tagen fast ein bissl spät. Man hatte in der Altstadt doch so ziemlich alles gesehen.
Eigentlich ist es uns Mittags noch etwas früh für ein warmes Essen, aber die lange Zugfahrt steht an und da macht es sich doch ganz gut vorher noch richtig zu essen. Am Bahnhof entdecken wir noch ein nettes Restaurant wo es einen Abschieds-Flammkuchen gibt. Meiner mit Spargel und Salat – sehr lecker.
So endet unser langes Wochenende in Straßburg – auch wenn das Wetter nicht perfekt war hat es uns dort gut gefallen und die Stadt ist super geeignet für ein langes Wochenende. Natürlich habe ich auch reichlich Inspiration mitgenommen – ihr werdet hier also in den nächsten Tagen das eine oder andere Urlaubsrezept entdecken!
Sandra Gu meint
Liest sich gut und macht Lust auf mehr! Zur Schulzeit waren wir mal in Straßburg, aber da hat man ja andere Dinge im Kopf 😉
katha-kocht meint
Ich war auch mit 16 einmal dort und hatte es eigentlich nicht so gut in Erinnerung. Aber ich wollte mir nochmal ein neues Bild machen und habe es nicht bereut 🙂
melonpan meint
wow wow wow ich will auch mal wieder weg und mich durchschlemmen 🙁
Das sieht alles so traumhaft aus….
danke für den Blick und kurze Pause mit Urlaubsfeeling^^
Gruß
katha-kocht meint
Ja, so ein kleiner kulinarischer Urlaub füllt auch die Reserven wieder auf. Wobei – ich könnte auch schon wieder weg…
Terrassenüberdachung meint
Ich bin so dankbar auf diese Webseite gestoßen zu sein. Danke für die wunderbaren Einblicke.
Lg Tilda