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Regionalität bei REWE und meine Tipps für Berlin
Wie haltet ihr das mit dem Thema Regionalität? Ist es für euch wichtig, oder eher Zufall was wann in den Kochtopf wandert? Ich für meinen Teil versuche so oft wie möglich darauf zu achten – am einfachsten ist das natürlich mit dem Gemüse aus meinem eigenen Garten, das ist Bio, saisonal und regional. Aber damit kann ich uns natürlich beim besten Willen nicht vollständig und das ganze Jahr über versorgen. Also versuche ich so bewusst wie möglich einzukaufen, denn auch kurze Lieferwege sind wichtig um die Umwelt zu schonen. Am Ende ist es eine Frage des Gleichgewichts – kommen Mango, Avocado und Bananen aus der Ferne, dann versuche ich eben bei Kartoffeln, Äpfeln, Zwiebeln, Eiern und Milchprodukten auf Regionalität zu achten. Je einfacher mir das beim Einkauf gemacht wird, desto mehr freue ich mich natürlich. Bei REWE gibt es mittlerweile ein breites regionales Sortiment und dank der gelben Kennzeichnung mit dem Traktor erkennt man die Produkte, die aus der Region kommen, auf den ersten Blick. Und weil man das mit der Regionalität ernst meint variiert das Sortiment natürlich bundesweit.
Nun geht es heute aber nicht darum euch durch das REWE Sortiment zu führen, sondern ich wurde gefragt ob ich ein paar Tipps für regionale Leckereien in Berlin habe. Da gibt es eigentlich so furchtbar viele kleine Läden über die ich euch berichten könnte – ich habe mich hier für drei ganz unterschiedliche Betriebe entschieden die ich euch vorstellen möchte. Saft, Blutwurst und Marmelade – natürlich aus Berlin!
Die Bols & Hansen Bio Marmeladenmanufaktur Berlin
Zuerst nehme ich euch mit nach Kreuzberg in die Obentrautstraße – in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Bäckerei haben sich Lillevi Hansen und Gabriele Kutzborski mit ihrer Bio Marmeladenmanufaktur niedergelassen. Wundert euch nicht, wenn die Tür verschlossen ist – hier wird die Marmelade vor Ort und in Handarbeit hergestellt und wenn ihr beherzt an die Tür klopft (oder einfach nur eine Weile ratlos davor steht) kommt ganz sicher eine der beiden Damen von hinten aus der Küche geeilt um euch in den kleinen Laden zu lassen.
Dort gibt es eine Vielzahl von Marmeladen, diese werden schwerpunktmäßig aus Früchten von kleinen Bio-Obsthöfen aus dem Berliner Umland hergestellt. Aber auch dann wird nicht auf Masse eingekocht, hier schwört man auf kleine Mengen um das Aroma zu erhalten. Geliert wird mit Apfelpektin, frischem Zitronen- und Orangensaft. Ich finde die Kombination von Frucht und Schokolade toll, also reiße ich mir das vorerst letzte Glas „Aprikosen mit weisser Vanilleschokolade“ unter den Nagel und schwebe schon im nächsten Moment im siebten Himmel, als ich die Kombination „Rote Sommerbeeren mit Vanilleschokolade“ kosten darf. Die Johannisbeeren sind hier genau richtig dosiert – sie geben der Marmelade eine feine Note, überdecken aber nicht alles mit ihrem Geschmack. Wer kann sich da schon entscheiden? Ich nicht, und so nehme ich beide Sorten mit.
Wenn ihr auf der Suche nach einer tollen Kombination für euer nächstes Sonntagsfrühstück seid oder ein süßes kleines Mitbringsel als Geschenkidee sucht, dann solltet ihr dieser süßen kleinen Marmeladenmanufaktur auf jeden Fall einen Besuch abstatten.
Ich verspreche euch – es lohnt sich!
Die Blutwurstmanufaktur in Berlin Neukölln
Als nächstes nehme ich euch mit nach Neukölln. Seit über 100 Jahren findet man am Karl-Marx-Platz eine kleine Fleischerei, seit 20 Jahren wird sie von Fleischermeister und „Ritter der Blutwurst“ Marcus Benser geführt und ist mittlerweile als Blutwurstmanufaktur bekannt. Wie man zum Ritter der Blutwurst wird? Diese Ehre wird einem von der französischen „Confrérie des Chevaliers du Gôute Boudin“ (mehr dazu hier) verliehen – und wenn man sich da unter anderem neben Paul Bocuse wiederfindet, dann ist diese Blutwurst wohl nicht ohne Grund auch über die Grenzen Deutschlands hinweg berühmt.
Auch hier werden Qualität und Regionalität groß geschrieben – die Schweine und Jungbullen kommen aus bäuerlicher Haltung in der Region und werden in der Fleischerei von Hand zerlegt. Dabei bleibt nichts übrig – für jedes Stück gibt es auch ein passendes Familienrezept und so entstehen die zahlreichen Wurstspezialitäten die einen in der Auslage anlachen. Ich nehme drei Blutwürste mit – die gibt es lose oder in verschiedenen Größen abgepackt. Ich möchte sie erst am nächsten Tag braten, also entscheide ich mich für einen 3er Pack – davon werden zwei hungrige Personen übrigens mehr als satt!
Ist die Wurst so gut wie ihr Ruf? Ich hatte die Diskussion mit verschiedenen Leuten wie eine Blutwurst NICHT sein darf. Lassen wir die Plastikpelle mal außen vor, wo sich alle einig waren ist, dass die Wurst aus einer homogenen Masse bestehen sollte. Stücken, dicke Fettaugen oder gar Knorpelstücken kann keiner leiden. Sie darf nicht zu nüchtern sein, sollte aber auch nicht nur nach Gewürzen schmecken und nach dem Braten darf sie auf keinen Fall zu trocken und krümelig werden, sondern sollte eine schöne, weiche Konsistenz haben. Ich mache es kurz – die Blutwurst der Blutwurstmanufaktur ist perfekt wenn man sie unter all diesen Kritikpunkten betrachtet. Und auch wenn Sauerkraut ein Klassiker wäre, bei mir gab es die leckeren Würste diesmal mit Kartoffelpüree und Mangold. Wobei ich anmerken möchte, dass da noch ein Klecks Senf auf den Teller gehört – Bessere Hälfte war empört, wie ich den für das Foto vergessen konnte.
Als kurze Rezeptidee: 200g Kartoffeln schälen, würfeln und in Salzwasser weich kochen. Einen Mangold waschen, die Stiele der Blätter und eine halbe Zwiebel klein hacken und in etwas Butter anschwitzen. Die Blutwurst in eine Pfanne mit wenig heißem Öl geben – ich steche sie sicherheitshalber 1-2mal mit der Gabel ein damit sie nicht platzt. Kurz scharf anbraten und dann bei mittlerer Hitze 8 Minuten fertig braten. Die Kartoffeln stampfen, mit 150ml Milch, 1 EL Butter und 80g Schlagsahne verrühren. Mit Pfeffer, Salz und Muskat abschmecken und warm halten. Die Blätter vom Mangold in Streifen schneiden und mit 2-3 EL Wasser zu den Stielen geben. Bei kleiner Hitze dünsten. Mit Pfeffer und Salz würzen. Kartoffelpüree, Mangold und Blutwurst gemeinsam anrichten und je nach Geschmack noch einen Klecks Senf dazu geben.
Guten Appetit!
Die Buchholzer Kelterei
Zu guter Letzt geht es in die Buchholzer Kelterei – dafür muss ich nicht einmal weit fahren, die ist mehr oder weniger direkt bei mir vor der Haustür! Hier werden neben dem Direktsaft (den es zum Teil auch in Bio-Qualität gibt) auch Nektar, Sirup und Obstweine hergestellt. Das einheimische Obst wie zum Beispiel Äpfel, Kirschen, Quitten und Johannisbeeren bezieht die Kelterei dabei aus ausgewählten Betrieben in der Region Berlin-Brandenburg.
Außerdem – und das finde ich am spannendsten – gibt es die Möglichkeit der Lohnvermostung! Bringt man zum Beispiel 100kg Äpfel in die Kelterei, dann bekommt man im Gegenzug 60L Direktsaft der in 1L Flaschen abgefüllt auch zum haushaltsüblichen Verbrauch passt. Nur Apfelsaft wäre aber fast schon langweilig, ebenso gut kann man auch Kirschen, Rhabarber, Johannisbeeren, Quitten oder Birnen abgeben. Man sollte sich aber vorher genau durchlesen in welchem Zustand das Obst sein muss, damit es den Qualitätskriterien entspricht und natürlich sollte man sich informieren wann die entsprechenden Abgabezeiten dafür sind.
Die Säfte der Buchholzer Kelterei findet man dabei schon lange nicht mehr nur auf Wochenmärkten, in unserer Ecke haben sie sich auch in vielen Super- und Getränkemärkten einen festen Platz im Sortiment gesichert… zum Beispiel beim REWE Markt in der Pasewalker Straße.
Wenn es nicht gerade KiBa gibt verdünne ich meine Säfte ja am liebsten mit Wasser zur Schorle – zum Beispiel ganz klassisch mit Apfelsaft, oder auch in der Kombination mit Johannisbeer- oder Kirschnektar.
Ich hoffe euch hat der Ausflug in meine 3 regionalen Favoriten in Berlin gefallen – eine Kleinigkeit möchte ich euch aber noch mit auf den Weg geben. Regionale Produkte sind eine tolle Sache, man hat kurze Transportwege, fördert die Wirtschaft in der Region und im Idealfall weiß man genau von welchem Feld die Kartoffeln auf dem Teller gerade kommen. Aber auch hier solltet ihr die Augen offen halten – kommen das Fleisch, die Milch oder die Eier aus dem Massenbetrieb um die Ecke, dann ist das zwar wunderbar regional, ist aber von guter Qualität vermutlich meilenweit entfernt. Es lohnt sich also auch hier kurz darüber nachzudenken was in den Einkaufswagen wandert.
Die Idee zu diesem Bericht ist in freundlicher Kooperation mit REWE zum Thema „Regionalität bei REWE“ entstanden. Alle Betriebe die ich euch hier vorstelle und alle Eindrücke über die ich hier berichte wurden von mir ausgesucht, entsprechen meiner persönlichen Meinung und sind davon unbeeinflusst.
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