Unter dem Titel „Girls Night – Rezepte und Tipps für den Mädelsabend*“ ist gerade ein rosa-pinkes kleines Koch- und Ideenbuch im Thorbecke Verlag** erschienen. Häppchen, Drinks, Film und Beauty Tipps sollen alles liefern was man für einen gelungenen Abend mit seinen Freundinnen brauchen könnte, aufgepeppt mit ein paar Tipps wie man die Leckereien verpackt und garniert mit vielen bunten Fotos. Ich habe einen Blick ins Buch geworfen und natürlich auch ein Rezept für euch getestet. Was mir gefallen hat und wofür ich mich nicht ganz so begeistern konnte verrate ich euch hier.
Zu den harten Fakten:
- Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
- Verlag: Jan Thorbecke Verlag; Auflage: 1 (26. August 2019)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3799514104
- ISBN-13: 978-3799514101
- Größe und/oder Gewicht: 19,6 x 1,3 x 20 cm
Zum Buch:
Dem ersten Satz „Mädelsabende sind das Größte“ stimme ich auf jeden Fall zu. Und es gibt so viele unterschiedliche Arten sie zu zelebrieren wie es nun einmal unterschiedliche Mädels gibt. Tatsächlich stelle ich beim ersten Durchblättern fest, dass ich mit meinen 35 Jahren möglicherweise nicht ganz die Zielgruppe für dieses Buch bin. Nicht, weil ich keine Mädelsabende mehr mag, aber es gibt schon verflixt viele eingeschmolzene rosa Schaumzucker-Erdbeeren… aber lasst uns das Ganze mit System angehen.
Klassische Kapitel gibt es nicht, da das Buch aber auch recht übersichtlich ist stört das nicht wirklich. Es geht also mit herzhaften Happen wie Veggie-Burger-Schnecken, Mini Pizzen, Low Fat Taccos und selbst gemachten Brezeln los.
Die Brezeln habe ich getestet und muss leider wieder einmal sagen, dass ich Natron einfach nicht als Ersatz für die Variante mit „echter“ Natronlauge sehe. Oder mit den Worten des knapp 3jährigen: „Mama, das ist keine Laugenbrezel!“
Geschmeckt haben sie trotzdem und der Senf-Ahornsirup Dip ist hier umso besser angekommen. Eine Hummus Variante und rote Bete Scheibchen mit Ziegenfrischkäse bilden das Schlusslicht. Ihr seht es vielleicht schon selbst – es gibt von allem etwas, aber eigentlich nichts so richtig. Die Rezepte klingen alle so, dass man sie unkompliziert nachmachen kann, aber im herzhaften Bereich fehlt mir leider definitiv das überraschende Highlight.
Beim Süßkram lacht mich als erstes Flavoured Popcorn mit Erdbeergeschmack an. Ich habe erwähnt, dass eine Vorliebe für Schaumzucker-Erdbeeren in diesem Buch von Vorteil ist, oder? Eine kleine Anleitung für die Popcorntüte oder als Alternative ein Rezept für Popcorn-Lollys, gefolgt von Linzer-Plätzchen-Lollys oder den No-Bake-Balls mit Erdnussbutter, Haferflocken und Salzbrezeln. Die fand ich von der Idee her schon spannender und habe mir auch wirklich vorgenommen sie für euch zu testen, aber irgendwie hat dann doch das letzte Fünkchen Begeisterung gefehlt und so sind sie zwar auf der to-do Liste gelandet, aber eben leider nicht ganz oben.
Es folgen Beerentortillas oder Ananaspizza, aber auch verschiedenste Biskuitgeschichten oder Mini-Rosen-Panna-Cotta.
Nach ein paar Wellness-Tipps folgen drei Eisrezepte: ein fruchtiges Semifredo, Fruchteis am Stiel und Eis Lollys im Stil von Tequila Sunrise oder Sex on the Beach. Die Cocktailvariante finde ich ganz lustig – vielleicht probiere ich das im nächsten Sommer mal aus…
Der Himbeer Freakshake wird seinem Namen nicht gerecht. Wenn ich auf Instagram echte Freakshakes sehe, dann hat es einen Grund warum die so genannt werden. Süßkram Overload! Hier ist es eher ein ganz klassischer Himbeer-Eisbecher / Eisshake.
Umso verliebter bin ich in die heiße Schokolade mit Marshmallows. Die könnte ich mir auch einfach im Winter vor dem Kamin vorstellen – während ich den Mädels ein Foto in unseren Chat stelle… schließlich soll man ja teilen!
Der Sweet Berry Cocktail ist wieder ein Fall für die Schaumzucker-Erdbeerfans und die Beeren-Limo am Ende könnte ich mir vielleicht eher mit einem Schlückchen Gin vorstellen, als Limo selbst wäre mir das Verhältnis von Beeren zu Zucker etwas zu zuckerlastig. Aber das ist ja Geschmackssache.
Wie ihr seht bin ich also nicht so richtig begeistert – zumal mir in dem Buch auch ein bisschen die „erzählende Stimme“ fehlt die einen mit kleinen Anekdoten von einem Kapitel ins nächste führt.
Die Rezepte sind auf jeden Fall unkompliziert und ich denke im Großen und Ganzen auch recht gelingsicher – trotzdem fehlen mir hier einfach ein bisschen die kreativen Highlights.
Und während ich ja anfangs erwähnt habe, dass ich vom Alter her vielleicht nicht ganz die Zielgruppe sein könnte bringt mich die Filmliste dann doch wieder ins Grübeln – natürlich ist „wie werde ich ihn los – in 10 Tagen“ aus meiner ganz persönlichen (und vermutlich einsamen) Sicht ein Meisterwerk der Filmgeschichte… aber ich bin bei den vorgeschlagenen Titeln nicht ganz sicher, ob die „Mädels von heute“ da noch so viel von kennen.
In einem Mädelspräsentkörbchen oder um sich selbst bei einer Freundin zum Mädelsabend einzuladen ist das Buch trotzdem eine niedliche Geschenkidee, wer allerdings ernsthaft nach Rezepten sucht wird vielleicht etwas enttäuscht sein.
** Das Buch “Girls Night” wurde mir freundlicherweise vom Thorbecke Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Rezension zum Buch und zu den Rezepten ist davon unabhängig und entspricht ausschließlich meiner persönlichen Meinung.
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