Rezension – Kürbis – Harte Schale, gesunder Kern* ist das Kochbuch rund um den Kürbis das Søren Staun Petersen im Herbst im LV.Buch Verlag** herausgebracht hat. Kann man heute noch ein ganzes Kochbuch zum Thema Kürbis schreiben ohne auf den typischen „Klassikern“ herumzukauen? Da ich bereits sein Kochbuch rund um den Rhabarber kannte (ich habe es euch letztes Frühjahr an dieser Stelle vorgestellt) hatte ich da überhaupt keine Sorgen. Und natürlich wurde ich nicht enttäuscht – es war nur phasenweise nicht ganz einfach weil meine beiden Männer keine großen Kürbisfans sind, aber zum Glück habe ich die passenden Rezepte gefunden um alle am Tisch glücklich zu machen!
Zu den harten Fakten:
- Herausgeber : Landwirtschaftsvlg Münster; 2020. Edition (7. August 2020)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 168 Seiten
- ISBN-10 : 3784356478
- ISBN-13 : 978-3784356471
Schon im Vorwort erfährt man viel über die Begeisterung von Søren Staun Petersen für das Thema Kürbis. Immerhin hat er praktisch 5 Monate lang nur Kürbis gegessen während er die Rezepte für dieses Buch ausgetüftelt hat – und das obwohl ihm laut eigener Aussage vor zwei Jahren vermutlich auch nur die klassische Suppe eingefallen wäre. Die lange Kürbisphase hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber seht selbst.
Einleitung
Die Einleitung beginnt mit einer kleinen Warenkunde zu den drei Hauptgruppen der Kürbisse die hier in grau, grün und orange unterteilt werden, einer Anleitung zum Schneiden und ein paar Tipps zur Lagerung. Gerade bei der Lagerung mache ich ja in den letzten Jahren zwar Fortschritte, aber so richtig rund läuft es bei mir noch nicht. Das Gartenhaus wäre wohl von der Temperatur ideal, aber aus den Augen aus dem Sinn wäre da bei mir wohl ein Problem. Die Speisekammer ist relativ warm, der Kühlschrank für die große Ernte definitiv zu klein, bleibt noch das Brett auf der Terrasse. Das hat Bessere Hälfte dort eigentlich für den Fernseher montiert (ja, im Garten… es gab ja mal Zeiten wo man Public Viewing mit Freunden am Grill machen konnte… ihr erinnert euch vielleicht). Das Brett ist also super, aber auch nur solange bis es mal richtig fies frostet -> für euch getestet. Ich arbeite also weiter daran, vermute aber es liegt ein bisschen an mir. Weiter geht’s im Buch – nach der Lagerung werden noch die gesunden Nährstoffe gelobt und dann geht es auch schon mit den Rezepten los.
Herzhaftes
Den Anfang macht eine hausgemachte Kürbispasta bei der der Kürbis nicht in die Sauce kommt sondern direkt in die Pasta. Die Nudeln werden mit Bacon in Zitronenbutter geschwenkt und viel mehr muss man da eigentlich kaum sagen, oder?
Die Rezepte sind wie immer Schritt für Schritt gut nachvollziehbar erklärt und beschrieben. Dabei sind sie oft auf zwei Seiten aufgeteilt anstatt einfach nur alles irgendwie auf eine Seite zu pressen – das macht es auf jeden Fall übersichtlicher. Außerdem hat jedes Rezept auch ein Foto – genau so wie sich das aus meiner Sicht für ein gutes Buch gehört.
Es folgen unter anderem Kürbiswaffeln mit Lachs und Coleslaw die wirklich ganz zauberhaft aussehen, Kürbispommes mit zwei selbstgemachten Dips, eine kunterbunte Buddha-Bowl, asiatisch inspirierter Nudelsalat mit gebratener Entenbrust und mein absoluter Favorit in diesem Buch: der Kürbis-Kartoffel-Salat! Klingt nicht aufregend? Dann nur weil ihr ihn noch nicht probiert habt! Mal abgesehen davon, dass die Kombination aus Kürbis und Kartoffel ganz prima funktioniert ist das Dressing mit Rosmarin einfach der Hammer. Ich hätte mich jedenfalls hineinlegen können. Ich muss nur fairerweise zugeben, dass ich den Crown Prince gegen Hokkaido getauscht habe – davon habe ich im Herbst einfach so viele geerntet.
Es folgen Veggie Burger die natürlich von A-Z hausgemacht werden, eine Kürbislasagne mit Rinderhackfleisch, ein Dal mit Hokkaido und die Kürbispzza mit Äpfeln, Bacon und Schmorzwiebeln. Die Pizza ist tatsächlich das einzige Rezept das mich überhaupt nicht angelacht hat weil ich diese alternativen Teige mit Haferflocken, Gemüse und Ei anstelle von Mehl einfach nicht mag. Aber das ist ja Geschmackssache.
Die Kroketten mit Cheddar und Bacon stehen auf jeden Fall für den nächsten herbstlichen Tapasabend auf der to-do Liste und die Kürbischips werde ich nächstes Jahr auch machen… für mich ganz alleine… jawohl!
Dann machen wir einen kleinen Spaziergang über das Kürbisfeld bevor wir uns in das nächste Kapitel stürzen.
Suppen und Brot
Ja, hier ist sie doch – die klassische Kürbissuppe. Allerdings wird sie mit Grünkohlchips aufgehübscht und wem das trotzdem noch zu schnöde ist, der blättert einfach weiter zur Topinambursuppe mit Bacon oder zur Rote-Bete-Kürbissuppe mit gerösteten Kichererbsen. Letztere hat hier tatsächlich alle begeistert und war damit ein absoluter Überraschungstreffer. Rote Bete und Kürbis kamen aus dem Garten und die knusprigen Kichererbsen waren eine tolle Einlage. Die Suppe wird übrigens mit Butternut gemacht, da mein letzter Butternut aber in der Suppe war ist für den Hintergrund nur der Hokkaido geblieben.
Ganz weit oben auf der to-do Liste für nächstes Jahr steht auf jeden Fall auch die Erbsensuppe mit Kürbis. Ich bin wirklich gespannt wie die schmeckt.
Die Suppenbrötchen mit Kürbispüree hatten ursprünglich auch einen post-it ergattert, sind dann aber doch wieder gestrichen worden weil mir 30g Hefe etwas viel waren. Die werden nächsten Herbst mit weniger Hefe und anderer Gehzeit etwas abgewandelt, aber dann hätten sie natürlich für einen Rezepttest nicht wirklich viel ausgesagt. Halb so wild, ich habe einfach die Focaccia mit Kürbiswürfeln gebacken. Die war super unkompliziert, ist prima gelungen und hat uns allen gut geschmeckt… und wer kleine Finger hat zupft die Kürbiswürfel halt einfach runter… ach ja…
Es folgt ein kleines Interview mit dem dänischen TV-Koch Claus Holm bevor es mit dem nächsten Kapitel weitergeht.
Süßes:
Ich stehe ja total auf Kuchen und Cookies mit geraspeltem Kürbis, Kürbispüree oder Kürbismarmelade und fühle mich in diesem Kapitel mit seinen Frühstücksbrötchen, der Kürbis-Vanillemarmelade und den Overnight Oats sofort pudelwohl. Auch die Zimtschnecken und die Blondies mit Pistazien warten schon ungeduldig auf das nächste Jahr – drücken wir mal die Daumen, dass 2021 etwas abwechslungsreicher in der Ernte wird und ich nicht wieder nur Hokkaido und 2-3 Butternuts ernten darf.
Upside-Down Kürbiskuchen, Meringue Pie oder Cheesecake – wer beim Backen etwas mutiger ist als ich kann sich hier rundum austoben.
Es folgt ein Interview mit Küchenchefin Thilde Gilling bevor es dann mit einem großen Sprung direkt ins Schnapsglas… *hüstel* zu den Getränken geht.
Getränke
Kürbisschnaps im Einmachglas – mit Vodka, Mandarinen und Sanddorn. Okay, diesmal liegt es an mir, bei Sanddorn bin ich sowas von raus. Außerdem bräuchte man für 1,5L Schnaps schon eine ordentliche Halloweenparty und die war ja dieses Jahr eh nicht möglich. Falls man den Kürbisschnaps dann aber doch gezaubert hat lachen einen die zwei Ideen für einen Tropic Thunder oder eine Pumpkin Colada schon sehr verführerisch an.
Es folgen noch ein paar Eckpunkte zum Thema „Kürbis selbst anbauen“ und ich glaube den Punkt mit dem Dünger werde ich dieses Jahr einfach noch etwas mehr beherzigen – ich habe nämlich den Verdacht, dass ich da im letzten Jahr etwas geizig war und der Muskatkürbis aus diesem Grund einfach nicht so wollte wie er sollte. Ansonsten stimme ich Søren zu – ist der Start gelungen läuft der Anbau meist problemlos.
Ich hoffe ich konnte euch einen guten Einblick in das Buch Kürbis – Harte Schale, gesunder Kern von Søren Staun Petersen geben und ihr freut euch jetzt vielleicht auch schon ein klitzekleines Bisschen auf die nächste Saison!
** Das Buch “Kürbis – Harte Schale, gesunder Kern” wurde mir freundlicherweise vom LV.Buch Verlag zur Verfügung gestellt. Meine Rezension zum Buch und zu den Rezepten ist davon unabhängig und entspricht ausschließlich meiner persönlichen Meinung.
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