Wahnsinns Rocher-Eis
Ich kann es kaum beschreiben – stellt euch das wahnsinnig crémigste Eis vor das ihr euch nur wünschen könnt. Stellt euch vor, dass es schokoladig ist und leichte Knusper-Einflüsse hat. Wenn ihr jetzt dieses wunderbare Eis in Gedanken schon auf der Zunge schmelzen lasst, dann stellt euch noch einen Hauch Goldstaub vor, der diese Créme veredelt. Dann seid ihr… ja, auch bei mir… aber ich habe ein neues Eisbuch. Und was für eins! Matt O`Connor und seine Icecreamists haben mit dem Buch The Icecreamists – Exclusive Eiscreme und andere Laster meine kleine Welt verändert. Eigentlich war das ein Zufallskauf, ich hatte ein Backbuch ausgesucht und bin mit meiner Beute aus der Kochbuchabteilung geschlendert. Ein letzter Blick Richtung Regal, ein weiterer rosa Buchrücken. Irgendwie sind 90% der Backbücher rosa… Aber irgendetwas bringt mich dazu das Buch aus dem Regal zu ziehen… und WOW – was für ein Buchdeckel! Ich kann es nicht einfach zurück stellen, ich muss rein schauen. Im Dussmann also wieder hingesetzt und das Buch aufgeschlagen. Ich war sofort gefesselt. Wer schnell rot wird sollte das Buch definitiv nicht in der Öffentlichkeit lesen – da flattern einem die Ohren. Matt beschreibt es als eine Mischung aus Eiscreme-Bibel und Beichtstuhl und ich glaube ihm das sofort. Skandal, Schocker, Lacher – alles ist dabei. Aber vor allem Rezepte die sich einfach großartig lesen und Bilder die Lust auf Eis machen. Soooo crémig, so raffiniert… und mit soooo schrägen Namen wie Hirnfrost, kalter Schweiß, Jesus Christ Scooperstar, Dessert storm, Knast oder Kapitalschmelze – sucht es euch aus, die Liste ist lang. Es geht um Sucht, Leidenschaft und teilweise sehr schräge Gedankengänge. Aber man kann es nicht mehr aus der Hand legen. Ich möchte sofort jedes einzelne Eis zaubern… nein, das stimmt nicht ganz – aber über Baby Googoo muss sich jeder seine eigene Meinung bilden – auf jeden Fall entscheide ich mich für „from Rocher with Love“, mit einer extra Dosis Schokosauce wie es für Schokoholcis empfohlen wird. Wenn das Matt’s Bibel ist, dann habe ich durch ihn zum großen Eiscremegott in der Tiefkühltruhe gefunden. Aber probiert es selbst aus…
Zutaten für 3-4 Portionen (je nach dem wie gierig ihr seid):
250 ml Vollmilch (ich habe nur fettarme H-Milch)
125 g Créme double im Original (bei mir 65g Sahne und 65g Mascarpone) + 1 Klecks Mascarpone um die fettarme Milch aufzuwerten
2 Eigelb
88g extrafeiner Zucker (bei mir normaler, weißer Zucker)
225g Nutella (bei mir 1 EL mehr)
6 Ferrero Rocher
im original essbare Goldkügelchen, bei mir essbarer Goldstaub
Für die Schokosauce:
100g zartbitter Schokolade
80 ml Vollmilch (hier fettarme H-Milch)
15 g Zucker
15g Butter
2 EL Créme double (hier 4 EL Schlagsahne + 1 großer EL Mascarpone)
Zubereitung:
Man braucht Geduld – aber wo braucht man die nicht… insgesamt sind rund 9 Stunden Kühlzeit eingeplant… das nur als Warnung.
Ich gebe Milch, Sahne und Mascarpone zusammen in einen kleinen Topf. Erwärmen (hier Stufe 5 von 14) und mit dem Schneebesen rühren bis der Mascarpone vollständig gelöst ist.
Die Eier trennen und das Eigelb mit dem Zucker schaumig aufschlagen.
3-4 EL von der Milch in den Eimix geben und dabei gut rühren. Dann die Eimilch in den Topf geben und fleißig weiter rühren.
Bei geringer Hitze weiter rühren…
…bis die Milch auf der Rückseite von einem Holzlöffel einen Film bildet. Ich bin nicht ganz sicher was damit gemeint ist, aber ich denke so hier ist das ganz ok.
Ich habe nicht richtig gelesen und war ein bissl zu schnell und habe die ganzen 225g Nutella abgewogen – 150g hätten hier erstmal gereicht. Ich habe die Menge also noch um 1-2 TL korrigiert. Was tut man nicht alles für sein Eis… 😉
Mit dem Stabmixer aufschäumen und 30 Minuten bei Raumtemperatur abkühlen lassen.
Über Nacht (oder wenigstens 6 Stunden, bei mir eher 14 Stunden) im Kühlschrank abkühlen lassen.
Dann ab damit in die Eismaschine. Bei mir braucht das Eis knapp 40 Minuten um zu gefrieren und die Konsistenz ist jetzt schon toll – es lohnt sich definitiv die 10 Gebote aufmerksam zu lesen.
Die restlichen 75g Nutella im Topf (im Original 20 Sekunden in der Mikrowelle) schmelzen. Die Rocherkugeln vierteln (meine Interpretation von grob hacken). Das Eis in einen verschließbaren Becher geben und die geschmolzene Nutella zusammen mit den Rocherstücken leicht unterrühren.
Deckel drauf und weitere 2 Stunden im Tiefkühler frösteln lassen bis – ich zitiere – eine löffelfähige Textur erreicht ist. Hmmm… ich nasche schon vorher und kann mich kaum zurück halten…. nach Punkt zwei Stunden ist das Eis super. Ich schmelze die klein gebrochene Schoki im Topf und gebe Milch, Sahne, Mascarpone und Zucker dazu. Wenn der Zucker sich aufgelöst hat gebe ich die kalte Butter dazu. Gut rühren bis eine schöne Sauce entstanden ist.
Endlich, endlich, endlich – es ist so weit! Ich gebe in jedes Schälchen eine dicke Kugel Eis. Darüber kommt die noch warme Schokosauce. Ich will eigentlich kein Foto machen, ich will mein Eis essen… aber Konzentration und Endspurt: etwas Goldstaub oder, wie im Original essbare Goldkügelchen, über das Eis geben.
Sofort anrichten… ja, ich beeile mich ja schon mit den Fotos…
Genießt euer Schälchen!
shira-hime meint
woaaahhhh *.*
ich will auch!!!! xD das sieht ja mal super lecker aus! hach und durch Deine Beschreibung, schmeck ich’s jetzt schon fast (und das obwohl ich derzeit fast gar nichts schmecke! 😀 )
genieß Dein Eis! wenn wir eine größere Küche haben, kauf ich mir auch’ne Eismaschine und gleichzeitig Dein vorgeschlagenes Buch ^^
liebe Grüße
shira
katha-kocht meint
Lecker war es auch 🙂 Ich vermute mal du hast Schnupfen? Gute Besserung!
Ich hatte die Eismaschine auch schon in der kleinen Küche, da hat sie allerdings auf dem Schlafzimmerschrank gewohnt… naja, was will man machen. Jetzt hat sie ihren Platz in der Speisekammer 😉 Und das Buch kann ich wirklich nur empfehlen. Das ist mal etwas Anderes…
ninive meint
Ich hab das Buch auch- und denke über eine Kompressor-Maschine nach…. dein Rocher-Eis klingt fabelhaft. Zumal ich gestern im Pralinenkurs eine Art Rocher-Pralinen fabrizieren durfte….
katha-kocht meint
Also ich habe seit knapp 2 Jahren die Unold und bin damit super zufrieden. Ich hoffe, dass ich dieses Jahr etwas öfter dazu komme Eis zu machen.
Pralinenkurs klingt spannend – mit selbst gemachten Pralinen ist das Eis natürlich noch was ganz besonderes 🙂
ninive meint
Na, ob die selbergemachten Raritäten den Weg in Eis finden… wage ich noch zu bezweifeln. Pralinen wirds jedenfalls bald mal geben!
katha-kocht meint
Na vielleicht eine zum Angeben oben drauf 😉
Schokohimmel meint
Woooooooooooooow, ich schmelze!!! Das Eis sieht sooooo lecker cremig aus!
katha-kocht meint
Es war soooo unglaublich zart cremig – und dazu noch super schokoladig… da wollte man nicht mehr aufhören zu löffeln…